Großeinsatz im Bezirk Vöcklabruck
Flüchtiger Schlepper nach Unfall festgenommen
Nachdem gestern erneut ein Schlepper von der Polizei festgenommen werden konnte, macht die Polizei in einer Aussendung deutlich: "Wir machen ihnen das Leben so schwer wie es nur geht, denn bei den Schleppungen werden Menschenleben eklatant gefährdet."
INNERSCHWAND. Eine Polizeistreife führte gestern, 21. Oktober 2023, um 14.25 Uhr auf der A1 Westautobahn im Gemeindegebiet Innerschwand in Fahrtrichtung Salzburg Geschwindigkeitsmessungen durch. Dabei wurde ein polnischer Wagen mit überhöhter Geschwindigkeit festgestellt. Die Streife nahm die Verfolgung auf und versuchte, das Auto am Lastwagen-Parkplatz in Oberwang zu stoppen. Plötzlich beschleunigte der Lenker stark und flüchtete. Im Baustellenbereich Wangauer Ache benutzte er den rechten der beiden getrennten Fahrstreifen und wurde dabei von einem langsam fahrenden Auto aufgehalten. So konnte die Polizeistreife wieder auf das Fluchtfahrzeug aufschließen und gab wiederholt Anhaltezeichen. Bei der ersten Gelegenheit wechselte der Lenker nach rechts in den abgesperrten Bereich dieser Baustelle und fuhr mit hoher Geschwindigkeit auf dem zum Teil asphaltierten und geschotterten Baustellenbereich. Dadurch geriet das Auto ins Schleudern, prallte gegen eine Baustellenabsicherung, wurde nach rechts geschleudert und kam zum Stillstand. Der Lenker sprang aus dem beschädigten Auto und flüchtete über die steile Böschung.
Sechs Personen geschleppt
Aus dem verunfallten Auto stiegen insgesamt sechs türkische Staatsangehörige, darunter zwei Kleinkinder, aus und klagten über Schmerzen. Die Fahndung nach dem geflüchteten Schlepper wurde veranlasst. Die Rettungsmannschaften aus St. Georgen versorgten die Personen und brachten diese ins Krankenhaus Vöcklabruck. Die Fahndung nach dem Täter wurde von mehreren Streifen und Diensthunden durchgeführt. Der geflüchtete Schlepper, ein 30-Jähriger aus Aserbaidschan, konnte schließlich im Gemeindegebiet Innerschwand,auf der Oberwanger Landesstraße von Polizisten angehalten und festgenommen werden.
Vom Krankenhaus ins Polizeianhaltezentrum
Wegen seiner Verletzungen aufgrund des Verkehrsunfalles wurde er im Beisein einer Polizeistreife zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht. Die zuständige Richterin verhängte die Festnahme, weshalb der Schlepper anschließend in das Polizeianhaltezentrum Wels verbracht wurde.
Kontrolldruck erhöht Anzahl der Aufgriffe
Die Zahlen an aufgegriffenen illegalen Migrantinnen und Migranten ist in gesamt Österreich deutlich rückläufig. Von Jänner bis September 2023 wurde ein Rückgang von 45,3 Prozent festgestellt. Im Vergleich zum Vorjahr sind in allen Bundesländern, mit Ausnahme Oberösterreich, die Aufgriffe zurückgegangen. Das liegt am Kontrolldruck, der die Schlepperrouten verlagert. "Die Tatsache, dass wir gemeinsam mit Ungarn kontrollieren, dass wir Grenzkontrollen zu Slowenien haben und neuerdings auch zur Slowakei, zwingt die Schlepper, sich den Gegebenheiten anzupassen", schreibt die Polizei in einer Polizeimeldung.
Menschenverachtende Form der Kriminalität
Absoluten Zahlen über geschleppte Personen können allerdings nicht kommuniziert werden, da diese "höchst beweglich" seien. Aber: "Eine genaue Auflistung wird dann mit dem Einfrieren der Zahlen nächstes Jahr kommuniziert", so die Polizei. Und weiter: "Man muss auch ganz deutlich darauf hinweisen, dass wir vehement, gezielt und entschlossen gegen diese menschenverachtende Form der Kriminalität vorgehen. Wir analysieren tagtäglich, auf allen Ebenen, vom Bundeskriminalamt bis zu den Landespolizeidirektionen, arbeiten eng zusammen und sind weiters im Austausch mit den ausländischen Behörden. Und all diese Anstrengungen zeigen Erfolg, die Schlepper weichen aus und verlagern ihre Routen. Wir machen ihnen das Leben so schwer wie es nur geht, denn bei den Schleppungen werden Menschenleben eklatant gefährdet."
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.