„Mit Kosten hatte das nichts zu tun“

NIEDERTHALHEIM. "Das war ein Saufgelage, von einer Mostkost konnte hier keine Rede mehr sein“, fand Helmut Stogmeyer, Kommandant der Polizeiinspektion Schwanenstadt drastische Worte. Die Mostkost der Landjugend war völlig aus dem Ruder gelaufen. Statt der erwarteten 1000 Besucher waren nach Polizeischätzungen bis zu 2500 Gäste gekommen. Laut Stogmeyer gab es hunderte betrunkene junge Leute, zwei mussten ins Krankenhaus und einige wurden angezeigt. Die Veranstaltung wurde um 17 Uhr von der Polizei beendet.
„Wir werden uns dafür einsetzen, dass diese Veranstaltung so nicht mehr stattfindet“, stellt der Polizeikommandant klar.

Eine Absage der Mostkost müsse nicht sein. „Sie soll aber in geordneter Form durchgeführt werden“, betont Johannes Beer, Chef der Sicherheitsabteilung der Bezirkshauptmannschaft Vöcklabruck. „Die Sache wird nächstes Jahr aber über uns laufen.“

„Die Mostkost der Landjugend Schwanenstadt in Niederthalheim wird bereits seit vielen Jahren erfolgreich durchgeführt. Im Vorfeld der Mostkost 2012 ist den Veranstaltern jedoch eine Fehleinschätzung hinsichtlich der Besucher und damit verbunden auch des Gefahrenpotenzials unterlaufen“, heißt es in einer offiziellen Stellungnahme der Landjugend Oberösterreich. Man bedauere den Vorfall in Niederthalheim und nehme ihn zum Anlass, um sich in Zusammenarbeit mit den Behörden und Blaulichtorganisationen noch intensiver mit dem Thema Veranstaltungssicherheit zu widmen, betont Magdalena Stockinger, Geschäftsführerin der Landjugend OÖ. Ziel müsse es sein, Entwicklungen wie bei der Mostkost zu vermeiden und bereits im Vorfeld klare Regelungen zu schaffen.
„Seit rund 20 Jahren gibt es die Mostkost bereits in unserer Gemeinde und wir sind sehr daran interessiert, dass sie vernünftig abläuft“, sagt Niederthalheims Bürgermeister Johann Öhlinger. „Ein Großteil hat sich auch normal benommen. Schade, dass die Sache dann so eskaliert ist.“

Das sagen die Experten

Helmut Stogmeyer, Kommandant der Polizeiinspektion Schwanenstadt: „Als wir gegen 16 Uhr vom Roten Kreuz verständigt wurden, war von mehreren Bewusstlosen am Festgelände die Rede. Es war ein allgemeines Besäufnis. Meine Kollegen und ich sind beschwichtigend aufgetreten und haben wegen Gefahr in Verzug die Veranstaltung um 17 Uhr beendet. Es gab drei Anzeigen nach dem Jugendschutzgesetz und eine wegen Körperverletzung.”

Gerald Schuster, Bezirksrettungskommandant des Roten Kreuzes: "Die Situation war sehr unübersichtlich, die Veranstalter ganz einfach überfordert. Einige Betrunkene sind zusammengeklappt, ein Mädchen und ein Bursch mussten ins Spital. Es ist schlimm, wenn der übermäßige Alkoholkonsum oft bagatellisiert wird. Man sollte aber jetzt nicht mit dem Zeigefinger auf die Veranstalter zeigen, sondern aus den Vorfällen lernen.”
gerald schuster, rotes kreuz

Johannes Beer, Leiter der Sicherheitsabteilung, Bezirkshauptmannschaft Vöcklabruck: „Ich warte noch die Berichte der Einsatzorganisatitonen ab und dann werden wir uns mit den Beteiligten zusammensetzen.Nächstes Jahr wird die Sache über uns laufen und ganz sicher nicht mehr in der bisherigen Form stattfinden. Für eine Veranstaltung in dieser Größe braucht es ein umfassendes Sicherheitskonzept mit Ordnern und mehr polizeilicher Präsenz.”

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