Pfahlbauten: Fund wie "Ötzi"
Gemeinden wollen Welterbe im Attersee und Mondsee sichtbar machen.
SEEWALCHEN. „Diese Fundstellen sind mit dem Ötzi gleichzusetzen“, erklärt Cyril Dworsky, Geschäftsführer des neu gegründeten „Kuratorium Pfahlbauten“. Im Juni 2011 setzte die Unesco 111 archäologische Pfahlbaustationen in sechs Ländern auf die Welterbe-Liste. Drei davon liegen im Attersee, eine im Mondsee.
Bauten standen am Ufer
„Wir gehen davon aus, dass ein Großteil der Dörfer am Ufer und nicht im Wasser stand. Der Wasserspiegel lag in der Steinzeit tiefer“, so Dworsky. Für ihn ist es unverständlich, dass die Funde nicht schon längst erforscht worden sind. Durch das Welterbe erhofft er sich Rückenwind dafür. „Es ist eine Herausforderung, sichtbar zu machen, was unter der Wasseroberfläche liegt“, betont Heinz Gruber vom Bundesdenkmalamt.
Um dies zu schaffen, arbeiten die drei Standortgemeinden, Attersee, Seewalchen und Mondsee bereits seit einem Jahr eng zusammen. „Das Welterbe ist eine Auszeichnung, eine Herausforderung und eine Chance“, betont Seewalchens Bürgermeister Johann Reiter. „Es ist ein spannendes Thema, man muss sich mit Menschen beschäftigen, die vor 5000 Jahren gelebt haben, schauen, wie ihr Alltag aussah“, so Walter Kastinger, Bürgermeister von Attersee.
Bewerbung Landesausstellung
Gemeinsam bewerben sich die drei Gemeinden nun um eine Landesausstellung im Zeitraum von 2020 bis 2028. Die Bewerbung wird bis Ende Juni abgegeben. Um das Bewusstsein der Bevölkerung für die Pfahlbauten zu schärfen, finden bereits ab heuer Veranstaltungen zum Thema statt.
Am Mittwoch, 20. Juni, 19.30 Uhr, hält der Schweizer Pfahlbauexperte Urs Leuzinger im Gasthaus Oberndorfer in Attersee einen Vortrag zum Thema „Akropolis, Taj Mahal, Pfahlbauten – Welterbe der Unesco“. Von 21. bis 22 Juni findet eine internationale archäologische Fachtagung in Seewalchen und Mondsee statt. Für das Jahr 2013 ist dann eine Pfahlbauausstellung geplant.
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