Reza soll bleiben dürfen
Landesrat Anschober hat eine Petition gegen die Abschiebung künftiger Fachkräfte ins Leben gerufen.
BEZIRK (csw). Reza Hoseini wartet jeden Tag auf eine Entscheidung. Der afghanische Asylwerber lernt seit Mai dieses Jahres Kfz-Techniker beim Autohaus Schmidt in Ottnang. In der Arbeit wird der 25-Jährige sehr geschätzt, eine Wohnung für sich, seine Frau und die beiden Kinder hat er nebenan gefunden. "Besser integriert geht nicht", sagt der Wolfsegger Gerald Berger, der ihn unterstützt. Doch nun droht Hoseini die Abschiebung. Nach dem negativen Bescheid in erster Instanz wartet er auf das Urteil des Bundesverwaltungsgerichtshofes. "Es ist eine Katastrophe, wenn ein Lehrling mitten aus dem Lehrjahr gerissen wird", sagt Berger, der früher selber als Ausbildner tätig war.
Petition: "Ausbildung statt Abschiebung"
Mit seinem Problem steht Hoseini nicht alleine da. Er ist einer von 23 Asylwerbern im Bezirk Vöcklabruck, die eine Beschäftigungsbewilligung als Lehrling haben (Stand 31.10.2017). Oberösterreichweit sind es 290. Rund 70 Prozent von ihnen kommen aus Afghanistan.
"Wer erst mal eine Lehre absolviert, ist mitten in unserer Gesellschaft angekommen", sagt Integrationslandesrat Rudi Anschober. Er fordert, dass Asylwerber, die eine Lehre in Mangelberufen machen, selbst bei einem negativen Bescheid nicht abgeschoben werden, um den Lehrlingsmangel nicht zu verschärfen. Dafür hat Anschober die bundesweite Petition "Ausbildung statt Abschiebung" ins Leben gerufen, die in den ersten sechs Tagen bereits von 6.000 Menschen unterschrieben wurde.
Filloreta darf bleiben
Freuen darf sich Filloreta Paluca. Die 17-jährige Kosovarin, die beim Postwirt Weißl in Timelkam Koch/Kellner lernt, sollte abgeschoben werden. Nun erhielt sie die Rot-Weiß-Rot Card plus und darf in Österreich bleiben. "Sie ist sehr glücklich", sagt Ottilie Eder aus Timelkam, die sie unterstützt. Damit auch andere ihre Lehre beenden können, will Eder in den nächsten Tagen Unterschriften für die Petition sammeln.
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