Tierseelenhoffnung Frankenburg
Schutz und Zuflucht, wenn Tiere leiden
Tierseelenhoffnung nennt sich ein Verein, der misshandelten oder weggegebenen Vierbeinern hilft.
BEZIRK VÖCKLABRUCK. Hohe Wellen hat kürzlich ein Video geschlagen, das im Internet verbreitet wurde: Darauf ist ein junges Paar zu sehen, das beschuldigt wird, seinen Hund misshandelt zu haben. Die Behörde sei am Freitagabend von dem Vorfall informiert worden und bereits am Samstag habe man die Abnahme des Tieres angeordnet, sagt Richard Steinkogler, Leiter der Sicherheitsabteilung in der Bezirkshauptmannschaft Vöcklabruck. Die knapp zwei Jahre alte Hündin fand im Tierschutzverein Tierseelenhoffnung in Frankenburg Zuflucht. "So einen argen Fall hab’ ich noch nie gehabt", sagt Katharina Jelinek. Vereinsobfrau und Leiterin der Einrichtung. "Sie war total verstört. Mittlerweile konnte ich Vertrauen aufbauen und ich bin überzeugt, dass sie sich positiv weiterentwickelt", so Jelinek über die Hündin.
Empfindliche Strafen drohen
"Im konkreten Fall wird von der Staatsanwaltschaft noch geprüft, ob es sich um ein gerichtlich strafbares Verhalten gehandelt hat oder nicht", erklärt Steinkogler. Falls es zu keiner Anklage durch die Staatsanwaltschaft komme, die sogar eine Freiheitsstrafe nach sich ziehen könnte, sei wieder die Behörde zuständig. Bei Verstößen gegen das Tierschutzgesetz drohen Geldstrafen von bis zu 7.500 Euro, im Wiederholungsfall bis zu 15.000 Euro.
"Solche Fälle sind die Ausnahme. Das behördliche Kontrollnetz ist sehr engmaschig." (Richard Steinkogler)
In Sachen Tierschutz ist die BH Vöcklabruck sehr wachsam. "Bei Verdacht auf Tierquälerei wird die Behörde nach vorheriger Abklärung mit dem Amtstierarzt sofort tätig", betont der Sicherheitsreferent. Unangekündigte Kontrollen würden wöchentlich durchgeführt. "Im Mai haben wir bereits drei Tiere abgenommen."
Sie landeten wie zahlreiche andere Tiere bei Katharina Jelinek. Derzeit sind im Tierheim Tierseelenhoffnung sieben Hunde und 35 Katzen untergebracht. Dazu kommen drei Pferde, drei Ponys, drei Esel, acht Schafe, vier Ziegen, sieben Minischweine und 30 Hühner, die hier allesamt eine dauerhafte Bleibe gefunden haben. "Behördliche Abnahmen bei Vernachlässigung oder falscher Haltung kommen immer wieder vor. Eine Zunahme verzeichnen wir bei Tieren, die wegen einer Trennung oder wegen zu hoher Kosten abgegeben werden", sagt Jelinek.
Neuer Platz und Patenschaft
Apropos Kosten: Auch der Tierschutzverein Tierseelenhoffnung ist massiv von Spenden abhängig. "Es gibt daher auch Patenschaften für einzelne Tiere." Gleichzeitig sind Jelinek und ihr Team laufend auf der Suche nach guten Plätzen für Hunde, Katzen und andere Hausgenossen. So wie für die elfjährige Schäfermischlingsdame Selina. Gefragt sind außerdem Pflegeplätze für chronisch kranke und alte Tiere.
Zur Sache
Meldungen über Misshandlungen oder auch nicht artgerechte Tierhaltung können direkt per Mail an die Bezirkshauptmannschaft Vöcklabruck gerichtet werden – auch anonym: bh-vb.post@ooe.gv.at. Die Angelegenheiten werden von der Sicherheitsabteilung bearbeitet. Wichtig ist die genaue Angabe des Standortes und eine kurze Beschreibung der mangelhaften Tierhaltung. Ansonsten können Hinweise auch an bekannte Tierschutzorganisationen beziehungsweise Tierheime weitergeleitet werden.
Der Schutzhof der Tierseelenhoffnung in Frankenburg, Unteredt 2, ist seit dem Jahr 2019 offizielles Tierheim für den Bezirk Vöcklabruck und unter der Telefonnummer 0676/3614760 erreichbar. Das Spenden-Konto bei der Raiffeisenbank Frankenburg – IBAN: AT51 3471 0000 0502 2728.
Weitere Infos:
tierseelenhoffnung-at
tierschutzportal.ooe.gv.at
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