Sparstift: "Brücke" steht vor dem Aus

Während sich eine breite Front für das Sozialprojekt "Zur Brücke" formt, hagelt es Kritik von der Wirtschaftskammer.
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VÖCKLABRUCK (ju). Das Restaurant-Café "Zur Brücke", ein Beschäftigungsprojekt des Vereins Sozialzentrum Vöcklabruck für Langzeitarbeitslose, soll zugesperrt werden. "Am Karfreitag hat uns das Arbeitsmarktservice mitgeteilt, dass der Fördervertrag aus budgetären Gründen nicht mehr verlängert wird", informiert Hans Übleis, Stellvertreter von Vereinsobfrau Waltraud Schobermayr.
"Die aktuelle Fördervereinbarung läuft mit 30. Juni aus und wir wurden aufgefordert, ein geordnetes Ausstiegsszenario für die ,Brücke’ zu planen", so Übleis. "Wir sind überzeugt, dass die Brücke auch weiterhin gebraucht wird", sagt Geschäftsführer Hans Brandstätter. Es gebe weiterhin langzeitarbeitslose Menschen, die diese spezielle Form der Unterstützung und Förderung brauchen würden. "Und gerade in der Tourismusregion Vöcklabruck besteht ein großer Bedarf an gastronomisch geschulten Arbeitskräften." Das beliebte Lokal hat sich über die Stadtgrenzen hinweg einen guten Ruf erarbeitet.
Viele Menschen, Gäste ebenso wie Projektmitarbeiter, hätten die "Brücke" in den vergangenen zwei Jahrezehnten liebgewonnen. Man will nichts unversucht lassen, das erfolgreiche Projekt doch noch zu retten. "Wir hoffen auf Verständnis und Unterstützung bei den Sozialpartnern und politischen Verantwortungsträgern, um doch noch eine Fortsetzung für das Sozialprojekt zu ermöglichen", betont Übleis. Und er stößt damit nicht auf taube Ohren.

Unterstützung aus der Politik

"Die Einstellung des Projekts wäre ein großer Verlust für die Region. Ich schlage einen politischen Schulterschluss vor, damit alles versucht wird, es weiterzuführen", betont Landtagsabgeordneter Gottfried Hirz, Klubobmann der Grünen. Elisabeth Kölblinger (ÖVP), Landtagsabgeordnete und Sozial-Stadträtin von Vöcklabruck, sagte ebenfalls ihre Unterstützung zu. Sie werde sowohl beim AMS als auch beim zuständigen Ressort von Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Strugl intervenieren. "Es bringt nichts, es für ein Jahr zu retten. Wir müssen schauen, welche Kennzahlen notwendig sind, um das Projekt nachhaltig aufrechtzuerhalten", sagt Kölblinger. "Hätten wir kein Sozialzentrum, wäre die Stadt Vöcklabruck um vieles ärmer", lobt die Abgeordnete die Arbeit des "Brücke"-Projektträgers. "Ich werde alles tun, was in meiner Macht steht", verspricht auch SPÖ-Bezirksvorsitzender Peter Groiß. "Helfen wir zusammen. Unsere Solidarität ist da", bekundet ÖGB-Bezirkschef Josef Ablinger. Mit der Einstellung des Projektes würden keine Probleme gelöst, sondern vielmehr neue geschaffen, kritisiert Ablinger.

Zur Sache

Das Restaurant-Café "Zur Brücke", ein sozialökonomischer Betrieb, wird aus Mitteln des Arbeitsmarktservice (zwei Drittel) und des Landes OÖ (ein Drittel) finanziert. Das Projekt wurde vor 21 Jahren vom Verein Sozialzentrum Vöcklabruck ins Leben gerufen, um langzeitarbeitslosen Menschen einen Wiedereinstieg in das Erwerbsleben zu ermöglichen. Seither haben knapp 700 Projektmitarbeiter in der "Brücke" eine Beschäftigung gefunden. Geschäftsführer ist Hans Brandstätter. Von der Einstellung des Projektes wären aktuell 21 Projektmitarbeiter und sieben Schlüsselkräfte betroffen.

Während sich eine breite Front für das Sozialprojekt "Zur Brücke" formt, hagelt es Kritik von der Wirtschaftskammer.
Schulterschluss für die "Brücke": Waltraud Schobermayr, Gottfried Hirz, Elisabeth Kölblinger, Peter Groiß, Josef Ablinger, Vorstandsmitglied Karl Gruber, Hans Brandstätter (v.l.). | Foto: Helmut Klein
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