Neue Behandlung in Vöcklabrucker Praxis
Tennis spielen trotz Parkinson
Als erste Praxis in Österreich: Neurologin Dr. Doris Leitner-Pohn aus Vöcklabruck bietet neue Parkinsonbehandlung.
VÖCKLABRUCK, ROITHAM AM TRAUNFALL. Ernst Ebner (71) aus Roitham am Traunfall bekam vor 14 Jahren die Diagnose "Parkinson". Seit Anfang Februar kann er dank eines neuen Medikaments, das unter die Haut injiziert wird, weiterhin ein relativ normales Leben führen.
"Ich bin überzeugt, dass ich ohne das das Tennisspielen aufgehört hätte"
, erklärt Ebner. Dr. Doris Leitner-Pohn in Vöcklabruck behandelt Ebner. Als erste niedergelassene Ärztin in Österreich führt sie die Behandlung außerhalb eines Krankenhauses durch. Das Neue daran ist die einfache und konstante Gabe des Medikaments über eine Pumpe, die der Patient immer bei sich trägt und auch selbst anlegen kann. Bei Vorgängermodellen hatte es noch eine Operation gebraucht. Tabletten können Patienten im fortgeschrittenen Stadium – so wie Ebner – oft nicht mehr gut aufnehmen, weil sich die Nervenkrankheit Parkinson nicht nur auf Muskeln, sondern auch auf die Verdauung auswirken kann.
"Wieder teilnehmen"
Erst seit Dezember 2023 ist die Pumpe in ganz Österreich zugelassen und wird seitdem in Parkinson-Spezialzentren injiziert. Dass Ernst Ebner in einer Ordination eingestellt wurde, hat er nicht nur Dr. Leitner-Pohn zu verdanken: "Herr Ebner hat ein gutes Gespür für seinen Körper, in seinen On-Phasen (Anm: Phasen guter Symptomkontrolle) ist er aktiv und seine Gattin ist ehemalige Krankenschwester, sodass er in seinem privaten Umfeld optimal versorgt ist", erklärt die Ärztin. In den ersten Tagen kam Ebner fast täglich in die Praxis, mittlerweile nur noch alle zwei Wochen. Eine Verbesserung hat er schnell bemerkt. "Man hat das Gefühl, dass man wieder teilnehmen kann."
Über Parkinson:
(Morbus) Parkinson ist eine der häufigsten Erkrankungen des Nervensystems. Symptome können Muskelsteifigkeit, Ruhezittern, eine verlangsamte Bewegung und Gleichgewichtsstörungen sein. Wenn die Krankheit fortschreitet, unterscheidet man zwischen On-Phasen, in denen die Patienten ihre Bewegungsbeschwerden gut kontrollieren können. Und Off-Phasen, in denen die Symptome verstärkt auftreten und unkontrollierte Überbewegungen dazukommen können.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.