Thalham wird ab Sommer 2015 entlastet

- Aus der Erstaufnahmestelle Thalham könnte ein Verteilerzentrum werden.
- Foto: Alois Huemer
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Laut Innenministerin Johanna Mikl-Leitner wird die Erstaufnahmestelle in ihrer heutigen Form aufgelöst.
BEZIRK (ju). Auf ein neues System der Grundversorgung für Asylwerber hat sich die Landeshauptleutekonferenz in der Vorwoche geeinigt. Während Asylwerber bisher aus allen Bundesländern in eine der Erstaufnahmestellen in Thalham in der Gemeinde St. Georgen im Attergau oder Traiskirchen (NÖ) gebracht wurden, soll es künftig in jedem Bundesland ein eigenes Verteilerquartier geben. „Die Erstaufnahmestellen Traiskirchen und Thalham werden in ihrer heutigen Form aufgelöst und nur mehr für Sonderabklärungen wie etwa Dublin-Fälle benötigt“, kündigt Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (VP) an. Im Dublin-Verfahren wird der für die Prüfung eines Asylantrags zuständige Staat festgestellt. Unnötige Transfers und Überlastungen der Betreuungsstellen seien ab Sommer 2015 Geschichte, so die Ministerin.
Asylquote liegt bei 87 Prozent
„Oberösterreich wird kein zusätzliches Verteilerzentrum benötigen, nachdem in Thalham eine Erstaufnahmestelle und in Bad Kreuzen eine Anlaufstelle für Dublin-Fälle ist“, sagt Landeshauptmann Josef Pühringer. Nachholbedarf gibt es jedoch bei der Asylquote, die aktuell bei knapp über 87 Prozent liegt. In Oberösterreich sind derzeit 4272 Asylwerber in der Grundversorgung, 4909 sollten es sein. Es werde mit Hochdruck am Schaffen neuer Quartiere in überschaubaren Größen gearbeitet, sagt Soziallandesrätin Gertraud Jahn (SP). Sie sei zuversichtlich, die Quote bis Ende Jänner zu 100 Prozent zu erfüllen.
Unterkünfte in Hotels
Erfolge gab es auch bei der Bewerbung, in Hotels und Pensionen vorübergehend Flüchtlinge einzuquartieren. Im Bezirk Vöcklabruck seien einige Objekte angeboten worden, heißt es aus dem Büro der Landesrätin. Sie würden derzeit geprüft, weshalb man keine konkreten Angaben über den Ort der Häuser machen möchte.
„Ich finde es positiv, dass die Asylwerber künftig auf die Bundesländer aufgeteilt werden sollen“, sagt der Bürgermeister von St. Georgen, Wilhelm Auzinger (VP). Er gehe davon aus, dass Thalham auch weiterhin eine Einrichtung für Flüchtlinge bleiben wird. „Ich habe aber bereits deponiert, dass die vereinbarte Obergrenze von 120 Personen dann auf jeden Fall eingehalten werden muss“, so Auzinger. Zu Wochenbeginn waren es wieder 160.
Skeptisch steht FPÖ-Bezirksobmann Nationalratsabgeordneter Heinz Hackl den neuen Plänen gegenüber. „Ich bin Realist und glaube nicht, dass sich viel ändern wird. Thalham und Bad Kreuzen werden bleiben.“ Die Bevölkerung habe die Nase voll, so Hackl. Die einzig wirkliche Lösung sei die Schließung.
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