Franziskanerinnen Vöcklabruck
Vertrauen und Zuversicht haben
Generaloberin Sr. Angelika erzählt aus dem heurigen Ausnahmejahr
VÖCKLABRUCK. "Ja, Weihnachten wird auch für uns anders sein", sagt Generaloberin Angelika Garstenauer von den Franziskanerinnen Vöcklabruck. "Sonst feiern immer Gäste mit uns: Festliches Essen, Gebet, Besinnliches und Liturgisches", erzählt sie. "Wir achten sehr darauf, dass wir die Sicherheit auch räumlich einhalten." Die Kapelle ist jetzt zu klein. Vieles muss in diesem Jahr entfallen: die Adventkonzerte und die Weihnachtsbesuche genauso.
Feiern als Ordensfamilie
Am 24. mache die Ordensfamilie, was eine Familie auch mache: Es gibt einen geschmückten Christbaum, ein gemeinsames Abendessen im Refektorium, Zeit für Gespräche, die Mitternachtsmette, jede Schwester bekomme ein Geschenk und – innerliche Zeit, sich zu besinnen, zu meditieren, zu beten. Am Nachmittag besucht Sr. Angelika die alten und kranken Mitschwestern. Das ist heuer nur beschränkt möglich. Es schmerze viele, zu wissen, es dürfe niemand kommen. "Man schätzt wieder mehr, was früher selbstverständlich war". Vieles sei sehr eingetaktet gewesen, doch jetzt erführen die Menschen Einsamkeit. "Viele Menschen suchen Heimat", sagt Sr. Angelika. "Schwierig ist es vor allem für betagte Schwestern, die schlecht hören, sehen oder schwer gehen können. Für sie ist es besonders schwer, diese Zeit zu erleben."
Einander Herberge sein
„Trotzdem sollen wir Vertrauen und Zuversicht haben, dass Gott mit uns ist. Zuversicht und Hoffnung, dass wir nicht vergessen sind. Die Pandemie zeigt uns als wesentlicher Gedanke, dass nicht alles selbstverständlich ist. Es ist Anlass, uns gegenseitig mitzunehmen, zu helfen, einander Herberge zu sein. Gott kommt als Kind."
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