Falschgeld, Drogen & Waffen
Vier Männer nach gewerbsmäßigen Drogenhandel in Haft
Durch umfassende Ermittlungen von Kriminalbeamten im Bezirk Vöcklabruck konnten im März 2021 vier Drogendealer inhaftiert werden.
BEZIRK VÖCKLABRUCK. Doch nicht nur der gewerbsmäßige Suchtgiftschmuggel und -handel wird den Männern vorgeworfen. Auch illegaler Waffenbesitz, der Import und die Weitergabe von Falschgeld, mehrfacher Diebstahl, Widerstand gegen die Staatsgewalt und viele andere Verwaltungsübertretungen führten zur Verhaftung. Die Polizisten konnten zudem ein halbes Kilogramm Crystal Meth, rund 2,5 Kilogramm Cannabiskraut und 6.500 Euro Falschgeld in Form von 20 Euro und 50 Euro Scheinen sicherstellen. Insgesamt wurden im Rahmen der Ermittlungen 25 Personen angezeigt.
Drogendeals in Kirchennähe
"Bereits im Januar 2021 verdichteten sich erste Hinweise aus der Bevölkerung hinsichtlich Suchtmittelweitergaben in der Nähe einer Kirche in Attnang-Puchheim", berichtet die Polizei. Zwei Brüder, ein 30-Jähriger aus dem Bezirk Vöcklabruck und ein 32-Jähriger aus dem Bezirk Gmunden, verkauften dort beinahe täglich Crystal Meth und Cannabis aus ihren Autos. Am 10. März 2021 wurde der 32-Jährige, der sich sein Arbeitslosengeld auch als führerscheinloser Pizzalieferant aufbessert, observiert, als er gerade die Wohnung seines Lieferanten in einem Vöcklabrucker Mehrparteienhaus verließ. Während die Polizei ihn in Schalchham anhielt, gab der Mann Vollgas, als einer der Beamten gerade die Beifahrertür öffnen wollte. Der Polizist wurde dadurch mitgerissen und leicht verletzt. Anschließend flüchtet der 32-Jährige mit überhöhter Geschwindigkeit in Richtung Regau. In einer Kurve verlor er auf der regennassen Fahrbahn die Kontrolle über das Fahrzeug, rutschte über eine Böschung, wurde wieder retour geschleudert und kam mit gebrochener Achse auf der Straße zum Stillstand. Danach trat der Mann die Flucht zu Fuß an und versteckte sich im Gebüsch. Dort wurde er aber rasch von einem Polizeihund gefunden. Im Auto und Rucksack des Mannes fanden die Beamten Crystal Meth, Cannabis, eine große Menge Bargeld, Falschgeld und ein regelrechtes Arsenal an verbotenen Waffen, Äxten, Baseballschläger und Messern. Bei der anschließenden Hausdurchsuchung wurde ein Crystal Meth Depot, große Mengen Cannabiskraut, etliche nationalsozialistische Devotionalien und mehrere Schreckschusspistolen sowie verbotene Waffen gefunden.
Canabisplantage gefunden
Kurz darauf wurde auch bei seinem Bruder eine Hausdurchsuchung durchgeführt. Nachdem sich der Arbeitslose weigerte die Türe aufzusperren, musste diese gewaltsam geöffnet werden. In der Wohnung stellten die Beamten beträchtliche Mengen Cannabiskraut - teilweise bereits verkaufsfertigt verpackt - und eine abgebaute Cannabisplantage sicher. Auch er wurde festgenommen. "Von ihm selbst angefertigte Videos auf seinem Mobiltelefon, die ihn mit großen Mengen Suchtgift, seiner Cannabisplantage und tausenden Euro Bargeld posierend darstellen, belasten ihn schwer", so die Polizei.
Hintermänner ausgeforscht
Die Ermittler forschten zwei in Vöcklabruck wohnhafte syrischen Staatsangehörige als Hintermänner aus. "Ein 21-jähriger syrischer Staatsangehöriger, der 2015 nach Österreich kam und bereits 2017 wegen Drogenhandels bis Ende 2020 inhaftiert war, zog nach seiner Haftentlassung in den Bezirk Vöcklabruck, wobei er über weitere Komplizen in der Türkei in mehreren Paketen Crystal Meth über Paketzustelldienste bestellte", berichtet die Polizei. Versteckt wurden die Drogen dabei in verschiedenen Kinderspielzeugen, wie Puppen, Stofftieren und Bausteinpackungen. Bei der Hausdurchsuchung trafen die Beamten noch einen 30-jährigen Syrer an, welcher illegal aufhältig war und ebenfalls vor Kurzem aus der Haft entlassen wurde. Auch er wurde festgenommen. Als Komplize des 21-Jährigen wurde sein 20-jähriger Cousin ausgeforscht, der die Suchtgiftpakete teilweise erhalten hat. Bei ihm fand die Polizei Falschgeld im Wert von 6.500 Euro. Bereits ab Oktober 2020 traten im Bezirk Vöcklabruck vermehrt gefälschte 20 und 50 Euro scheine auf – dieses Verbrechen wurde somit auch geklärt. Die Polizei leitet derzeit noch weitere Ermittlungen zu den türkischen Lieferanten sowie der großen Anzahl an Abnehmern in die Wege.
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