Wärme und Regen gefährden Naturschnee
Die Skilifte starteten zum Jahreswechsel. Pisten mit reinem Naturschnee sind aber nicht von Dauer.
BEZIRK (rab). Nach einem warmen Jahr 2014 ließ der Wintereinbruch in den letzten Tagen vor Silvester die Skiliftbetreiber im Bezirk aufatmen. So starteten die Lifte im Bezirk rund um den Jahreswechsel mit dem Skibetrieb. Für die Kleineren, die über keine Beschneiungsanlagen verfügen, begann nach nur wenigen Tagen bereits das Zittern um die Pisten. Wärmere Temperaturen und Regen am Wochenende ließen den Schnee schnell wieder schmelzen.
So endete etwa in Neukirchen an der Vöckla der Skibetrieb nach nur zwei Tagen. Ähnlich ist die Situation bei den Druckerliften in Unterach. „Für den Kinderskikurs Anfang Jänner mit 60 Kindern hatten wir ausreichend Schnee, für einen größeren Andrang reichte es nicht“, erzählt Christian Hieke vom Sportverein Unterach.
Dort, wo es Kunstschnee gibt, lässt man sich von wärmeren Temperaturen nicht aus der Ruhe bringen. Am Kronberg läuft der Skibetrieb seit 31. Dezember und die Schneekanonen sorgten für zusätzliche Sicherheit. „Wir hätten zwar gerne eine Woche früher aufgesperrt, aber im Vergleich zu den vergangen Jahren ist das schon sehr bald“, meint der Obmann des Liftbetreibers Wintersportunion Attergau, Franz Kaltenleitner. „Jetzt fürchten wir ein paar wärmere Tage nicht, das hält unser Schnee aus.“ Wie auch im vergangenen Jahr starteten die Hochplettlifte in Oberaschau, Gemeinde Oberwang, als erstes mit dem Skibetrieb. „In der Saison 2013/2014 konnten wir zwar schon ab 1. Dezember fahren, mussten die Lifte vom 24. Dezember bis Februar wegen Schneemangels wieder schließen“, berichtet Peter Loindl. Die aktuelle Saison begann erst am 28. Dezember, doch da gab es reichlich Naturschnee.
Instandhaltung ist teuer
Ebenfalls noch vor Silvester, nämlich am 30. Dezember, startete der Skibetrieb am Wachtberg. Doch Wolfgang Spießberger vom Skiverein Weyregg zitterte schon nach wenigen Tagen um die Pisten, da das älteste Skigebiet im Bezirk über keine Schneekanonen verfügt. „Eine Beschneiungsanlage würde uns trotz der 45-Prozent-Förderung des Landes in den Ruin treiben“, so Liftbetreiber Spießberger, der sich den Betrieb und die Instandhaltung der Liftanlagen nur durch die ehrenamtliche Hilfe seiner Familie leisten kann. „Wenn die Pistenraupe kaputt ist, repariert sie mein Sohn, die Skikurse macht meine Frau – doch notwendige Investitionen, wie eine Garage für die Pistenraupe oder Toiletten für die Wintersportler gehen sich nicht aus.“
Unvorhersehbare Reparaturen werden bei einem derart knappen Budget schnell zum Problem. „Die Talstation des Seehangliftes ist im Sommer abgerutscht“, erzählt Spießberger. Die Reparaturkosten übersteigen inzwischen die ursprünglich geschätzten 70.000 Euro. „Ohne Unterstützung durch das Ressort von Landesrat Strugl und den Katastrophenfonds hätten wir den Schaden nicht beheben können, doch ich weiß auch heute noch nicht, womit ich die Rechnungen zahlen soll“, so Spießberger. Deshalb wünscht er sich mehr Unterstützung von den Gemeinden und von den großen Skigebieten. „Die wenigen Liftkarten, die uns die Gemeinde Weyregg jährlich abkauft sind nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.“
Neue Investoren in Steinbach
Bei den Hochleckenliften zwischen Steinbach am Attersee und Altmünster (Bezirk Gmunden) fanden sich hingegen auch neue Investoren, die den Betreibern auch bei der Finanzierung einer Flutlichtanlage unter die Arme griffen. Diese konnte schließlich am 1. Jänner in Betrieb genommen werden. „Wir sind sehr dankbar für die großartige Unterstützung von allen Seiten“, so Liftbetreiber Johannes Spiesberger.
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