Bezirkshauptmannschaft Vöcklabruck
Waffendokumente 2022 mehr als verdoppelt
Die Sicherheitsabteilung der Bezirkshauptmannschaft bearbeitete im Vorjahr mehr Anträge für Waffen, verhängte aber auch mehr Verbote.
VÖCKLABRUCK. "2022 war eine ,Achterbahn' und insgesamt ein sehr forderndes Jahr", sagte Bezirkshauptmann Johannes Beer bei der Präsentation der Jahresstatistik. Corona habe die Bezirkshauptmannschaft (BH) Vöcklabruck noch immer beschäftigt, jedoch nicht mehr so stark wie in den beiden Jahren zuvor. Gemeinsam mit den Abteilungsleiterinnen Regina Gabriel (Anlagen/Gewerbe) und Astrid Schmid (Sozialabteilung) sowie Amtsleiter Peter Hemetsberger erläuterte er die wichtigsten Zahlen und Daten aus der Arbeit der 195 BH-MitarbeiterInnen.
Zahl der Verbote gestiegen
Besonders auffällig sind einige Zahlen aus dem Sicherheitswesen. So stellte die Behörde im Vorjahr 863 Waffendokumente aus. 2021 war es noch 417, nach 387 im Jahr 2020. Die Zahl der Waffenpässe und -besitzkarten hat sich damit innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelt. Bezirkshauptmann Beer vermutet hinter dieser massiven Steigerung eine diffuse Angst, die sich in der Gesellschaft breitmache. Stark zugenommen haben aber auch die Waffenverbote mit 209 (2021: 121).
Gewalt in der Familie
Immer öfter muss die BH nach Gewalt in der Familie eingreifen. So gab es im abgelaufenen Jahr 221 Wegweisungen und Betretungsverbote. Eine Zunahme um 80 Fälle im Vergleich zu 2021. Ein Jahr zuvor waren es noch 119. Diesem Thema werde nun wieder mehr Augenmerk geschenkt. Beer spricht in diesem Zusammenhang von einem "Aufholbedarf nach der Pandemie". Stark gefordert war im Vorjahr auch die Sozialabteilung unter ihrer neuen Leiterin Astrid Schmid. Die Kinder- und Jugendhilfe prüfte insgesamt 546 Gefährdungsmeldungen. 137 Minderjährige sind bei Pflegeeltern oder in sozialpädagogischen Einrichtungen untergebracht.
Auf neue Beine stellen will man die Verwaltung im Sozialhilfeverband (SHV): Ein Teil der Geschäftsstelle werde nach Fertigstellung des dortigen Bezirksaltenheimes nach Vöcklamarkt übersiedeln, kündigt der Bezirkshauptmann an. Angedacht ist weiters eine zentrale Koordination der Betten in allen Heimen des Bezirks. Von insgesamt 1.218 Betten sind derzeit 154 wegen Personalmangels nicht belegt.
758 Führerscheine "gezupft"
Alkohol und Drogen am Steuer nehmen weiter zu und sind auch die Hauptgründe für die insgesamt 758 Führerscheinentzüge im vergangenen Jahr. 2021 hatte die Bezirkshauptmannschaft Vöcklabruck "nur" 590 Entzüge zu bearbeiten, 2020 waren es 652. Es gab insgesamt 144.357 Verkehrsstrafdelikte. Mit Verkehrsstrafen wurden 7,1 Millionen Euro eingenommen, 2021 waren es noch knapp 6,4 Millionen. 44 Prozent der Strafgelder gingen im Vorjahr an die Republik, zwölf Prozent an das Land, und 21,5 Prozent erhielten die Gemeinden. Ein Anteil von 16,7 Prozent oder 1,2 Millionen Euro ging an den Sozialhilfeverband Vöcklabruck.
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