JVP macht sich für die Landärzte stark
Die Junge ÖVP will mit einer Kampagne die Bedingungen der Landärzte im Bezirk verbessern.
BEZIRK (sc). Landärzte aufwerten, Ärzte-Nachwuchs durch Medizin-Uni sichern und die Zusammenlegung der Ärztedienstsprengel stoppen: Das sind die Forderungen der Jungen ÖVP des Bezirks, für die bisher bereits 750 Unterschriften gesammelt wurden. Besonders der letzte Punkt sorgte für Konflikte mit der Ärztekammer. Ist die Zusammenlegung der bisher vier Notdienstsprengel auf zwei doch bereits beschlossene Sache und wird mit 1. Oktober umgesetzt. „Mit der Dienstsprengelvergrößerung will man nur den drohenden Ärztemangel kaschieren“, sagt Andreas Haselbruner, Obmann der Jungen ÖVP Frankenmarkt und Sohn des dortigen Gemeindearztes. „Durch weitere Wege kann es im Notfall zu Versorgungsproblemen kommen“, fürchtet der 19-jährige, der im Herbst sein Jus-Studium beginnt. „Von schlechter Versorgung kann keine Rede sein“, sagt Wolfgang Ziegler, stellvertretender Kurienobmann der niedergelassenen Ärzte der Ärztekammer OÖ. „Nach der Zusammenlegung liegt der Bezirk Vöcklabruck immer noch im Oberösterreich-Durchschnitt.“ Für Notfälle gäbe es zudem Notarztwagen und -hubschrauber. Es sei durchaus positiv, wenn sich die Politik des Themas annehme, aber es brauche auch praktikable Lösungsvorschläge. „Wir Ärzte haben auch ein Recht, zu sagen, wir können nicht rund um die Uhr arbeiten“, so Ziegler.
Derzeit gäbe es im Bezirk Vöcklabruck einen Sprengel, in dem ein Arzt jeden dritten Tag Nachtdienst hätte. Dies sei zu viel und schrecke Kollegen ab, aufs Land zu gehen. Zudem würden auch viele Frauen in den Beruf drängen, der so mit Familie und Kindern nicht vereinbar sei.
Bezirksärztesprecher Dominik Stockinger, praktischer Arzt in Pöndorf, betont: „Durch diese Maßnahme, die die betroffenen Ärzte einstimmig beschlossen haben, stehen für die Dienste mehr Ärzte zur Verfügung – jeder einzelne hat weniger Dienst.“
Zur Sache
Ab 1. Oktober schließen sich vier Dienstsprengel zu zwei zusammen. Ein Arzt macht dann in den Gemeinden Ampflwang, Zell a.P, Frankenburg, Redleiten, Puchkirchen, Neukirchen und in der Ortschaft Zipf in der Nacht und am Wochenende Dienst, ein weiterer in Pfaffing, Fornach, Vöcklamarkt, Gampern, Frankenmarkt, Pöndorf und Weißenkirchen.
Bis 18 Uhr steht dann in jedem der „alten“ Sprengel ein Arzt für Notfälle bereit, danach der diensthabende Arzt im Sprengel, den man über die Rufnummer 141 erreicht.
750 Unterschriften sammelte die Junge ÖVP bisher für den Stopp dieser Zusammenlegung. Unterschreiben kann man die Kampagne mit dem Titel „Mein Landarzt muss bleiben!“ auf der Homepage www.vb.jvp.or.at.
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