Know-how aus dem Bezirk
Corona-Schutz "made in VB"
Die heimischen Unternehmen Lenzing AG, Probig, Ulbrichts und SML schützen vor dem Corona-Virus.
BEZIRK VÖCKLABRUCK. Der Faserhersteller Lenzing AG und die Palmers Textil AG gründeten die Hygiene Austria LP GmbH zur industriellen Produktion hochwertiger Schutzmasken. In einem ersten Schritt stellt das Unternehmen mit Standort Wiener Neudorf sogenannte Mund-Nasen-Schutzmasken (MNS) und OP-Schutzmasken der Klasse EN14683 her. "Damit leistet die Hygiene Austria LP GmbH einen wesentlichen Beitrag zu Bekämpfung der Covid-19-Pandemie und sichert langfristig die Versorgung dieser kritischen Güter in Österreich in hoher Qualität", heißt es aus dem Unternehmen.
„Wir haben uns dazu entschieden, mit unserem Partner Palmers Wissen, Netzwerk und Erfahrung in ein Hygiene-Kompetenzzentrum zusammenzulegen. Ziel dieses Joint Ventures ist es, sehr rasch die Bürgerinnen und Bürger in Österreich und Europa mit heimisch produzierten und hochqualitativen Produkten bestmöglich zu schützen“, sagt Vorstandsvorsitzender Stefan Doboczky, CEO der Lenzing AG. Luca Wieser, Vorstand von Palmers: „Wir haben langjährige Erfahrung in der Herstellung und im Vertrieb von Textilprodukten, Lenzing bringt ihre Technologie-Erfahrung im Hygienebereich, das Know-how bezüglich Beschaffung und Rohmaterial und Wissen im Bereich Anlagenbau mit ein.“
Know-how aus Vöcklamarkt
Das Vöcklamarkter Umwelttechnik-Unternehmen Probig leistet mit neuen Qualitäts-Schutzmasken einen innovativen Beitrag zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie. Sie entstehen in Kooperation mit den Projektpartnern Katzengruber Kunststofftechnik und Comelt Werkzeugbau. "Die hochwertigen Schutzmasken bringen eine deutliche Verbesserung der Versorgungslage in der Klasse FFP2. Auch die Ausführung FFP3 ist bereits in Planung", so das Unternehmen. Probig mit Sitz in Vöcklamarkt ist Spezialist für Spritzgusstechnik und weltweit anerkannt für nachhaltige Lösungen in der Wasser- und Abwassertechnik.
„Die Ereignisse der vergangenen Wochen haben bewiesen, dass Österreich gerade im medizinischen Bereich rasch und vollkommen unabhängig von den Problemen am Weltmarkt handlungsfähig sein muss“, betont Augustin Perner, geschäftsführender Gesellschafter von Probig. Die aus Gehäuse, abnehmbarem Lamellenfilter, Vlies und Gummiband bestehenden Mund-Nasen-Schutzmasken bieten eine optimale Kombination aus Funktion für höchste Ansprüche und angenehmem Tragekomfort.
Faceshield von Ulbrichts Protection
Ein Faceshield hat Ulbrichts Protection mit Sitz in Rüstorf bei Schwanenstadt auf den Markt gebracht und richtet sich damit erstmals an den Endkunden. Es bietet zusätzlichen Schutz vor einer Tröpfchen- beziehungsweise Schmierinfektion mit dem Corona-Virus. Das Faceshield kann allein oder in Kombination mit einer Mund-Nasen-Maske getragen werden, auch das Tragen einer Brille ist uneingeschränkt möglich. Es verfügt über ein klappbares Visier und ein ergonomisches Kopfband mit Polsterung inklusive einer stufenlosen Größenverstellung per Drehrad. Hergestellt wird das Faceshield aus einem besonders robusten Material. Eine regelmäßige Desinfektion und damit Wiederverwendbarkeit ist gewährleistet.
Ulbrichts Protection, ein Geschäftsbereich der Ulbrichts Gruppe, stellt ballistische Helme aus Titan sowie Hybride aus Titan-Aramid oder Titan-Polyethylen her. Die jahrelange Expertise von Ulbrichts Protection in der Entwicklung von Kopfschutz-Systemen spiegelt auch das Faceshield wider.
SML produziert Visier-Folien
Seit der Vorwoche läuft in der Zentrale des Kunststoffmaschinenbauers SML in Redlham die industrielle Produktion von PET-Folie, dem Hauptbestandteil von Schutzvisieren aus Kunststoff. Die Anlage stellt pro Stunde Material für bis zu 10.000 Schutzvisiere her.
Zu Schutzvisieren fertig verarbeitet werden die Folien beim Partnerunternehmen Kiefel Technologies im bayerischen Freilassing. „Unsere länderübergreifende Zusammenarbeit bei der Herstellung von dringend benötigten Schutzvisieren zeigt einmal mehr, wie schnell, flexibel und unbürokratisch Unternehmen auf Herausforderungen reagieren können – und wie wichtig verlässliche Partnerschaften in Europa gerade in dieser Situation sind“, erklärt SML-Geschäftsführer Karl Stöger.
Besonders für Personen, die den ganzen Tag über der Gefahr einer Ansteckung mit Covid-19 ausgesetzt sind, sind Visiere ein zusätzlicher, komfortabler Schutz. Produziert werden zwei Typen von Schutzvisieren – basierend auf 0,3 Millimeter beziehungsweise 0,15 Millimeter dünner Folie aus PET.
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