Sanierung angestrebt
GenussPabst und Village Hill sind insolvent
Die GenussPabst GmbH mit Sitz in Vöcklabruck reichte am Montag, 19. Februar, einen Insolvenzantrag am Landesgericht Wels ein. Betroffen sind rund 50 Gläubiger und 13 Beschäftigte.
VÖCKLABRUCK. Das im Jahr 2022 gegründete Unternehmen betreibt neben der Fleischhauerei in der Linzerstraße das Pub "Village Hill" in der Bahnhofsstraße. Laut dem eigenen Insolvenzantrag liegen die Ursachen der Zahlungsunfähigkeit darin, dass bereits bei der Unternehmensgründung strategische Fehlentscheidungen getroffen wurden, indem „auf zu vielen Hochzeiten getanzt“ wurde, berichten der KSV1870 sowie der Alpeländische Kreditorenverband.
Hoher Personalaufwand und wenige Kunden
So wurden neben dem Kerngeschäft der Fleischhauerei auch Caterings für Großveranstaltungen und die Direktzustellung von Mittagsmenüs angeboten. Mit dem "Village Hil" wurde außerdem ein Nachtlokal betrieben. Dieses breite Betätigungsfeld habe einen hohen Personalaufwand eingefordert. Zudem habe die ursprüngliche Geschäftsidee, nämlich die Verarbeitung und Direktzustellung von Fleischprodukten, zu keinem Alleinstellungsmerkmal am Markt geführt. Hinzu sei das zunehmend zurückhaltende Konsumverhalten der Endkunden gekommen, zitiert der KSV1870 aus dem Insolvenzantrag.
1,23 Millionen Euro Schulden
Obwohl das Unternehmen nach erfolgreichen Wochen vor Weihnachten 2023 zunächst noch positiv in die Zukunft geblickt hatte, seien die angehäuften Verbindlichkeiten zuletzt nicht mehr zu bewältigen gewesen. Die Passiva belaufen sich auf rund 1,23 Million Euro, demgegenüber stehen laut Alpenländischem Kreditorenverband Anlagevermögen im Umfang von etwa 942.000 Euro. Laut KSV1870 sollen sich auch Wohnungen im Besitz des Unternehmens befinden, welche auf ihren Wert geprüft werden.
Sanierungsplan vorgelegt
Den Gläubigern sei ein 20-prozentiger Sanierungsplan angeboten worden, so der KSV1870. Darüber soll am 6. Juni 2024 am Landesgericht Wels verhandelt werden, die erste Gläubigerversammlung findet am 2. Mai 2024 statt. Zum Insolvenzverwalter wurde der Rechtsanwalt Thomas Herzog aus Vöcklabruck bestellt. Er wird prüfen, ob die Fortführung ohne weitere Verluste für die Gläubiger gewährleistet werden kann. „Wir werden eine positive Fortführungsrechnung und entsprechende Nachweise zur Finanzierbarkeit des angebotenen Sanierungsplanes verlangen“, so Alexander Meinschad vom KSV1870, der die Gläubiger vertritt.
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