Streit der Eigentümer eskaliert
Hygiene Austria: Lenzing zieht sich zurück

Ein Teil der FFP2-Masken "Made in Austria" kommt aus China. | Foto: BRS
  • Ein Teil der FFP2-Masken "Made in Austria" kommt aus China.
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Nach dem Skandal um FFP2-Masken der Hygiene Austria berief die Lenzing AG ihre Geschäftsführer ab.

LENZING. Nachdem bekannt wurde, dass die Hygiene Austria LP GmbH FFP2-Masken von einem chinesischen Lohnfertiger zugekauft hat und es daraufhin eine Hausdurchsuchung gab, eskaliert jetzt der Streit zwischen den Eigentümern Lenzing AG und Palmers Textil AG. "Das Projekt Hygiene Austria wurde von Lenzing mit der tiefen Überzeugung mitgegründet, mit österreichischer Qualität einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Bevölkerung in der größten Pandemie der letzten hundert Jahre leisten zu können", heißt es in einer Aussendung des Mehrheitseigentümers Lenzing, der 50,1 Prozent der Anteile hält. "Das Versprechen ,Made in Austria’ wurde offensichtlich nicht durchgehend gewährleistet. Eine umfassende und schonungslose Aufklärung ist daher unabdingbar."

Kein Zugang zu Unterlagen

Nachdem man in der Vorwoche versucht habe, die operative Kontrolle von Hygiene Austria mit Sitz in Wiener Neudorf zu übernehmen, gab die Lenzing AG am vergangenen Montag ihren Rückzug bekannt. Als Grund wurde der fehlende Zugang zu Unterlagen genannt, die zur Aufarbeitung der Vorgänge notwendig seien. Diese würden sich zum größten Teil in den Räumen von Palmers befinden, zu denen Lenzing keinen Zutritt habe. "Trotz intensivstem Ressourceneinsatz seitens Lenzing war die dringend erforderliche rasche Aufklärung mit belastbaren Resultaten ebenso wenig möglich wie die tatsächliche Ausübung der Geschäftsführung", so der Mehrheitseigentümer. Mit sofortiger Wirkung werde deshalb die Nominierung von Stephan Sielaff als Geschäftsführer der Hygiene Austria zurückgezogen und Stephan Trubrich als Geschäftsführer abberufen. Mit der Verwaltung der Lenzing-Anteile an Hygiene Austria solle ein Wirtschaftstreuhänder betraut werden.

Palmers ist überrascht

Bei der Palmers Textil AG zeigt man sich von den Aussagen der Lenzing AG überrascht. "Zu keiner Zeit hat Palmers die Aufklärung der Untersuchung behindert oder Unterlagen zurückgehalten. Vielmehr wurden sämtliche Unterlagen in voller Transparenz bei der am 2. März 2021 durchgeführten Hausdurchsuchung den ermittelnden Behörden übergeben", so das Unternehmen in einer Aussendung. Darüber hinaus seien alle Unterlagen immer auch den von Lenzing gestellten Geschäftsführern vorgelegen, „da immer nur beide Geschäftsführer wirksam für Hygiene Austria LP GmbH zeichnen konnten".

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