Effiziente Wärmepumpen rechnen sich
Lebensdauer und Effizienz von Luft-, Grundwasser- und Erdwärmepumpen variieren stark.
BEZIRK. "Wärmepumpe ist nicht gleich Wärmepumpe", sagt Energieberater Josef Huemer, zuständig auch für den technischen Vertrieb der Firma Mühlbacher Wärmepumpentechnik GmbH. So gäbe es einerseits große Unterschiede zwischen verschiedenen Systemen, aber auch zwischen den Modellen. "Welches Wärmepumpensystem ich wähle, hängt stark von den Gegebenheiten rund ums Haus ab", so Huemer. Wer etwa in der Nähe der Ager wohnt und Grundwasser zur Verfügung hat, dem empfiehlt Huemer, dieses Wasser zu nutzen. "Dazu wird ein Brunnen errichtet, der das Wasser ins Haus zur Wärmepumpe leitet und anschließend in den Sickerschacht. Der Vorteil ist: Man kann den Brunnen auch für Brauchwasser zum Blumengießen nutzen." Ist nicht ausreichend nutzbares Grundwasser vorhanden, rät Huemer zur Erdwärmepumpe: "Wenn der Garten groß genug ist, kann man Flächenkollektoren verlegen, ansonsten ist eine Tiefenbohrung notwendig." Die Flächenkollektoren dürfe man dabei nicht überbauen, da die genutzte Erdwärme durch den Regen erneuert wird. "Eine Wärmepumpe sollte man immer vom Kältetechniker installieren lassen", meint Huemer. Nur ein Fachmann, der sich mit Kältetechnik auskennt, könne bei der Erdwärme das Kältemittel direkt durch die Kollektoren laufen lassen. "So braucht man keinen zusätzlichen Solekreislauf, der sehr wartungsaufwändig ist und die Betriebskosten um rund 30 Prozent verteuert", erklärt der Energieberater.
Auch Luftwärmepumpen, die bereits den Großteil der verbauten Geräte ausmachen, sollten vom Kältetechniker installiert werden. "Hierbei sind Splitsysteme im Betrieb wesentlich günstiger als Kompaktgeräte." Da nur der Ventilator im Freien steht und die Wärmepumpe selbst im Haus aufgestellt wird, sind diese Modelle auch langlebiger. "Allerdings sind viele billigere Luftwärmepumpen wegen der großen Temperaturschwankungen in unseren Breiten weniger effizient und nicht so langlebig wie leistungs- und drehzahlgeregelte Systeme", erklärt Huemer, warum diese Modelle längerfristig gesehen teurer kommen.
Drehzahlgeregelte Modelle haben den Vorteil, dass sie leiser sind: "Bei anderen Modellen gibt es immer öfter Beschwerden von Nachbarn wegen der Lautstärke." Für eine höhere Lebensdauer der Wärmepumpe empfiehlt Huemer ein Frischwassersystem anstelle eines kleinen Boilers für die Warmwasserbereitung. "Das ist auch hygienischer."
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