Kurzsichtig und kontraproduktiv
Mit Entsetzen haben wir von der Streichung des zehnten Schuljahres für Asylwerber erfahren. Wir betreuen einen sechzehnjährigen sehr integrationswilligen Burschen aus dem Irak, der nun nach drei Schultagen (Polytechnische Schule Schwanenstadt) zu Hause bleiben und Däumchen drehen muss. Er hätte die polytechnische Schulen heuer sicher positiv abschließen und anschließend eine Lehre beginnen können.
Wie kurzsichtig ist denn diese Politik, die einerseits ständig von der Notwendigkeit rascher Integration spricht und dann solche Verordnungen erlässt, mit denen sie ihre eigenen Wünsche torpediert. Welche anderen (noch nicht existenten) Maßnahmen sind denn kostengünstiger, erfolgversprechender und der Integration dienlicher, als wenn junge Asylwerber in unseren Schulen an unser Bildungsniveau herangeführt, auf das Berufsleben vorbereitet und in unsere Gesellschaft integriert werden. Die Enttäuschung bei den jungen Menschen und bei uns ist sehr groß. Wer ersetzt die bereits mit der kargen Grundversorgung getätigten Einkäufe der Schulsachen? Es ist für uns unverständlich, wie ein solches Vorgehen mit den Grundsätzen einer sozialen Partei vereinbar ist. Wir erwarten eine sofortige Beseitigung dieses Missstandes.
Die Mutter wartet ebenfalls schon eineinhalb Jahre auf einen Asylbescheid und kann nicht verstehen, dass sie nicht arbeiten und selbst für ihren Lebensunterhalt sorgen darf.
OStR Mag. Josef und Theresia Duda
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