Solidarität aus dem Ländle
Feldkirch sammelt für Menschen auf der Balkanroute

Foto: Johanna Walch
3Bilder

Am 26. und 27. November öffnet das Jugendzentrum Graf Hugo seine Türen – diesmal nicht nur für Jugendliche. Die NGO „SOS Balkanroute“ lädt die Vorarlberger zur Sammelaktion für Geflüchtete entlang der EU-Außengrenzen ein. Unterstützt wird die Aktion von der Stadt Feldkirch und der Offenen Jugendarbeit.

Sammeln für Hilfstransport nach Bosnien und Serbien

„Wir wollen genügend sammeln, damit wir einen LKW nach Bosnien und einen weiteren ins serbisch-ungarische Grenzgebiet schicken können“, sagt Petar Rosandi, Obmann von SOS Balkanroute. Es ist das vierte Jahr in Folge, dass die österreichische Hilfsorganisation für Geflüchteten auf dem Balkan sammelt, damit diese den Winter überleben können. Laut den lokalen Helfern im Grenzgebiet Serbien-Ungar sowie auch in Bosnien-Herzegowina droht den Geflüchteten auch diesen Winter wieder eine humanitäre Katastrophe. Nach 55 Hilfstransporten in den letzten drei Jahren, mit denen den Tausenden von Menschen konkret geholfen werden konnte, wolle man auch diesen Winter wieder zwei LKW mit (über-)lebenswichtigen Sachspenden füllen!

Solidarität aus dem Ländle

Bereits vor zwei Jahren, nach dem Brand im berüchtigten Camp Moria auf der griechischen Insel Lesbos, wurde im Ländle fleißig gesammelt. Eine Gruppe engagierter Vorarlberger organisierte zwei Transporte mit insgesamt über 50 Paletten an Hilfsgütern. Zustände wie in Moria herrschen jedoch nicht nur in Griechenland. Auch wenige Kilometer von der österreichischen Grenze ist die Situation für geflüchtete Menschen desaströs. „Wir hoffen, dass sich auch diesmal wieder zahlreiche Vorarlberger solidarisch zeigen mit dem ‚Moria vor der Haustüre‘“, so Johanna Walk, Organisatorin der Sammelaktion.

Humanitäre Hilfe an den Außengrenzen

Die SOS Balkanroute ist eine humanitäre Initiative für ein menschenwürdiges Leben von geflüchteten Menschen in Südosteuropa, entstanden im Jahr 2019 auf der „Müllhalde“ von Vučjak, dem einstigen Horror-Camp neben einem Minenfeld. Seit vier Jahren unterstützt die Organisation Geflüchtete in Bosnien-Herzegowina. Sowohl in akuten Krisensituationen und -gebieten als auch in den Großstädten Sarajevo und Tuzla, wo gemeinsam mit lokalen Helfern Projekte aufgebaut wurden. Unter anderem ein Tageszentrum mit kostenloser Rechtsberatung, Bosnisch- und Englisch-Kursen, Workshops und Sachspendenausgabe. Ebenso unterstützt werden seit März 2022 Initiativen im Grenzgebiet Serbien/Ungarn, wo entlang des Grenzzauns bereits 10.000 Menschen in elendigsten Bedingungen ausharren. SOS Balkanroute zeigt, wozu die Zivilgesellschaft fähig ist, versorgt Tausende Geflüchtete, verhindert neue humanitäre Krisen, macht den politisch Verantwortlichen Druck und erinnert die gesamte österreichische Öffentlichkeit an ihre Verantwortung und ihre Pflicht, das „Moria vor der Haustüre“ nicht zu vergessen.

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.