Blumau
Trauer um begabten Ordensmann
Trauer in Blumau: Evermod Herbert Fettinger ist tot.
BLUMAU. Er war der längst dienende Geistliche in der 900-jährigen Geschichte der Pfarre Blumau und wahrscheinlich auch der handwerklich begabteste von allen. Am vergangenen Donnerstag, am 28. Oktober verstarb Evermod Herbert Fettinger im Pfarrhof Blumau im 83. Lebensjahr.
Die Trauer ist groß, schließlich war Fettinger ein Seelsorger, für den die heilige Messe in seiner Pfarre "das Größte, das Wichtigste und das Schönste" in seinem Leben war. Die Gemeinde Ludweis-Aigen verlor mit Fettinger einen Ehrenbürger.
Nach Volks- und Hauptschule in Drosendorf sowie den weiterführenden Schulen in Horn und Linz trat Fettinger nach der Matura ins Prämonstratenserstift Geras ein und erhielt den Ordensnamen Evermod. Nach den Studien von Philosophie und Theologie in Innsbruck sowie der Ablegung der Ewigen Gelübde wurde Herr Evermod 1964 zum Priester geweiht. Nach Kaplansjahren in Geras, Sigmundsherberg und Rodingersdorf wurde er 1967 zunächst Kaplan und im darauffolgenden Jahr Pfarrer von Blumau an der Wild – ein Amt, das Herr Evermod bis zu seinem Tod ausübte. Gleichzeitig betreute er über 40 Jahre lang die Nachbarpfarre Nondorf, für kurze Zeit zudem die Pfarren Weikertschlag und Niklasberg.
Mit der ihm eigenen Einsatzfreude sorgte Herr Evermod für den Erhalt und die Verschönerung der Kirchen in den ihm anvertrauten Pfarren, nicht nur in der Bereitstellung finanzieller Mittel, etwa für neue Glocken, sondern auch mit seinen handwerklichen Talenten. Schon im Noviziat hatte er begonnen, sich das Tischlern und Holzschnitzen anzueignen, so dass er Kirchen und Pfarrhöfe auf vielfältige Weise selber ausgestalten konnte.
Ein begnadeter Handwerker
„Seit meinem 14. Lebensjahr gehe ich diesem Hobby schon nach“, erzählt der Priester. Das Talent komme eher nicht von den Eltern, er hat sich alles selber beigebracht.
Besonders stolz war Fettinger auf seine geschnitzten Heiligenfiguren, die 60 Zentimeter und größer sind. Die heiligen Norbert und Stephanus sowie die Gottesmutter Maria geben Zeugnis vom Geschick des begabten Ordensmannes, wie er in einem Portrait von "Kirche bunt" berichtete.
Auch die Wappen früherer Äbte von Geras hat der gebürtige Drosendorfer geschaffen. Oft hat er dafür bis spät in die Nacht gearbeitet, aber es war für ihn immer eine Art Ausgleich und zugleich sieht er es als Verehrung Gottes an. „Eigentlich habe ich aus religiösen Gründen geschnitzt, die Heiligendarstellungen waren mir immer persönlich sehr wichtig“, betont der Seelsorger in "Kirche bunt".
Nachdem er sich von einem schweren Herzinfarkt vor elf Jahren erholen konnte, betreute er weiterhin seine Pfarre Blumau. Nach einem Schlaganfall verschlechterte sich der Gesundheitszustand Fettingers in den vergangenen Wochen deutlich. Er verstarb am Donnerstag, 28. Oktober 2021 in Blumau.
Beisetzung am 6. November
Am Donnerstag, den 4. November wird in der Stiftskirche Geras feiern um 18.00 Uhr Vesper und Konventmesse für den Verstorbenen gefeiert. Am Freitag, den 5.11., wird um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche Blumau eine Betstunde für Herrn Evermod gehalten. Am Samstag, den 6.11., wird der Sarg ab 10.30 Uhr in der Pfarrkirche von Blumau zur Einsegnung aufgebahrt. Dort beginnt um 14.00 Uhr das feierliche Requiem mit anschließender Beisetzung auf dem Pfarrfriedhof.
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