850 Jahre Waidhofen
Der Ortolfus war's!
So ein Jubiläum ist ganz schön kompliziert: Waidhofens erste Nennung geht auf einen Gerichtsakt zurück, der eigentlich im heutigen Bezirk Mistelbach spielt.
WAIDHOFEN. Das Jahr 1171 verdankt Waidhofen übrigens nicht einer feierlichen Zeremonie, einem Geburtstag oder weil ein König zu Besuch war. Die erstmalige urkundliche Erwähnung geht auf einen Streit vor Gericht zurück.
Denn eigentlich geht es bei Waidhofens erster Erwähnung im "Klosterneuburger Traditionskodex" nur am Rande um die Bezirkshauptstadt, sondern um die heutige Gemeinde Bernhardsthal im Bezirk Mistelbach. Dort steht: "...dominus Ortolfus de Waidehouen fundum Pernhardestal habuit in beneficio a domino Ekkeberto de Pernekke...".
Zu deutsch: Herr Ortolf von Waidhofen (a. d. Thaya) hat in Bernhardsthal einen Besitz gehabt, welcher ein Lehen des Herrn Eckbert von Pernegg war. Dieser Ortolf hat den Besitz in Bernhardthal wohl als Belohnung für treue Dienst erhalten. Das Problem: Bernhardsthal ist ganz schön weit weg von Waidhofen. Deshalb versuchte Ortolf seinen Besitz zu verkaufen. Ortolfs Stiefsohn Manegold gefiel das aber gar nicht und er klagte. Denn, laut Manegold, sei er der rechtmäßige Besitzer der Güter von Bernhardsthal. Es nützte ihm aber nichts: Herzog Heinrich II. Jasomirgott entschied zugunsten des Waidhofners und übergab den Besitz an das Stift Klosterneuburg.
Quelle: Museum Bernhardsthal
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.