Debatte
Die Hälfte will Schülern die Ferien kürzen - die wehren sich

Leonie-Sophia beim Homeschooling in der siebenten Klasse Gym: "In der Debatte wird zu viel auf Schüler und Lehrer abgeschoben." | Foto: privat
  • Leonie-Sophia beim Homeschooling in der siebenten Klasse Gym: "In der Debatte wird zu viel auf Schüler und Lehrer abgeschoben."
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Schüler freuen sich wieder über den Präsenzunterricht. Doch das sei kein Grund die Ferien zu kürzen, sagen Eltern und Lehrer.

WAIDHOFEN. Eltern am Rande des Nervenzusammenbruchs, überforderte Schüler und Lehrer, die über einen Berufswechsel in den Steinbruch nachdenken: So stellt man sich als Laie das pandemiebedingte Homeschooling vor. Doch wie ist es wirklich? Die Bezirksblätter haben das Meinungsforschungsinstitut Karmasin mit einer großangelegten Umfrage beauftragt. Demnach empfinden rund 74 Prozent der Niederösterreicher die ständigen Veränderungen und Verschiebungen rund um die Schule als belastend. Über 81 Prozent beklagen fehlende Sozialkontakte, und knapp die Hälfte will sogar die Sommerferien verkürzen, um den verlorenen Stoff nachzuholen. Zumindest bei letzterem Punkt ist die Antwort ein klares "Nein" aus dem Bezirk.

"Die Schüler und Lehrpersonen arbeiten intensiv und haben sich dann auch Ferien verdient" - Roland Senk, Direktor Gymnasium Waidhofen.

Leonie-Sophia Noé-Nordberg besucht aktuell die siebente Klasse des Gymnasiums Waidhofen. Sie wünscht sich eine baldige Rückkehr zur Normalität, denn der ständige Wechsel zwischen Unterricht daheim und in der Schule zehrt an der Energie. "Wir sind aktuell montags und dienstags in der Schule, am Mittwoch und Donnerstag die andere Hälfte der Klasse, und am Freitag sind alle zu Hause. Die Woche darauf ist es umgekehrt." Je nach Lehrer gibt es Hybrid-Unterricht, das heißt, dass jeweils die Hälfte der Schüler per Video zugeschaltet wird. Getestet wird am Montag und Mittwoch. Zeit, die natürlich im Unterricht fehlt. Ob deshalb die Sommerferien gekürzt werden? "Nein. In der Debatte wird da viel auf die Schüler und Lehrer abgeschoben. Es stimmt, es geht wahrscheinlich Unterrichtsstoff verloren, aber dafür können die Schüler ja nichts."

Ferien sind verdient

Roland Senk, der Direktor des Gymnasiums Waidhofen, sieht eine Verkürzung der Sommerferien kritisch: "Die SchülerInnen und Lehrpersonen arbeiten auch in der Zeit des Distance-Learning intensiv und haben sich dann auch Ferien 'verdient'. Da aber bei der derzeitigen Unterrichtsmethode bestimmte Bereiche auf der Strecke bleiben, ist ein Angebot in den Ferien für die SchülerInnen sicherlich positiv."

Sollen die Sommerferien verkürzt werden?

So gäbe es für Schüler der Sekundarstufe I (Zehn- bis 14-Jährige) das offizielle Angebot der Sommerschule in den letzten zwei Ferienwochen.
Die Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts motiviert Schüler. Senk: "Sie wollen in die Schule gehen, sie wollen einen möglichst 'normalen' Schulalltag und sind bereit zu arbeiten." So blühen einige Kids nun wieder auf.

Die jüngste Tochter von Nicole Gschmeidler aus Vitis geht in die vierte Klasse Volksschule. Die kleine Laura vermisst die Schule sehr, und die Umstellung auf Homeschooling ist ihr schwergefallen. "Es gibt nichts, was die Schule und die Lehrer ersetzen kann", so Gschmeidler. Die Sommerferien sollen ihrer Meinung nach nicht gekürzt werden, da es die Kinder dieses Jahr schon schwer genug hatten und die Erholung bräuchten.

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