Kinderbetreuung in Not
Die "Zwutschgerl" brauchen unsere Hilfe
Corona hinterlässt auch in der Kleinstkinderbetreuung Spuren: Die "Zwutschgerl" besuchen nur noch halb so viele Kinder, wie geplant. Jetzt ist der Verein auf Spenden angewiesen.
GROSS SIEGHARTS/WAIDHOFEN. Jahrelang haben Eltern in Waidhofen eine Betreuungsmöglichkeit für Kleinstkinder gefordert, bevor es schließlich im Herbst des Vorjahres so weit war und die "Waidhofner Zwutschgerl" sich auch in der Bezirkshauptstadt niedergelassen haben. Das erfolgreiche Konzept hat man in Groß Siegharts bei den "Waldviertler Zwutschgerln" schon jahrelang etabliert: Flexible Betreuung für Kleinstkinder - und zwar nach den Bedürfnissen von Kindern und Eltern ausgerichtet.
Doch dann kam Corona: Eltern arbeiten von daheim, sind in Kurzarbeit oder haben gar ihren Job verloren und können sich den Betreuungsbeitrag nicht mehr leisten oder Oma und Opa helfen bei der Kinderbetreuung aus. Das spürt man auch bei den "Zwutschgerln": Rund die Hälfte der vorangemeldeten Kinder kommt einfach nicht mehr - damit lassen sich nicht einmal ansatzweise die Kosten decken.
Nur zehn statt 30 Kinder
Dabei sind die beiden Vereine das Herzensprojekt von Christiane Mann. Die zweifache Mama schildert gegenüber den Bezirksblättern die aktuelle Lage: "Die Bedarfserhebung im Sommer hat ergeben, dass ungefähr 30 Kinder aus Waidhofen zu uns kommen. Aktuell sind es zehn".
In Groß Siegharts ist die Lage zwar nicht ganz so dramatisch: Von 35 angemeldeten Kindern kommen immerhin noch etwa 25 in die Krabbelstube. Aber dennoch sind neun angestellte Betreuerinnen mittlerweile in Kurzarbeit.
Kündigungen kommen nicht in Frage
Natürlich wäre es einfach Kosten zu sparen: Leistung reduzieren, also die Öffnungszeiten einschränken oder Personal abbauen, sprich kündigen, läge nahe. Das kommt für die Chefin aber nicht in Frage: "Ich möchte natürlich alle Mitarbeiterinnen behalten. Wir haben uns über die Jahre ein so tolles Team aufgebaut, da will ich niemanden gehen lassen".
Auch an den Zeiten will man nichts ändern: "Die Eltern sind ja darauf angewiesen, dass wir bis 18 oder wie in Groß Siegharts zeitweise bis 19 Uhr offen haben. Und wenn es einmal länger dauert, ist das auch kein Problem. Einschränkungen ergeben da überhaupt keinen Sinn", erklärt Mann. "Die Beiträge müssen so günstig wie möglich bleiben, damit sich die Eltern unser Angebot leisten können. Unser Ziel kann es nicht sein, dass aufgrund von Corona die Elternbeiträge in die Höhe schießen." Zwar erhalten die Vereine Förderungen vom Land und der Gemeinde Groß Siegharts, aber auch diese reichen weitem nicht um den laufenden Betrieb aufrecht halten zu können.
Die Möglichkeiten den "Waldviertler Zwutschgerln" zu helfen sind vielfältig. Die naheliegendste Variante wäre natürlich die Kinder doch in die Betreuung zu geben - was wegen der bereits erwähnten schwierigen Lage der Eltern aber wohl eher nur eingeschränkt wirksam sein wird.
Allein in Waidhofen sollten rund 20 bis 25 Kinder angemeldet sein, damit die Kosten auch nur annähernd gedeckt sind. Deshalb hofft man beim Verein nun auf finanzielle Hilfe von Betrieben aus dem Waldviertel in Form eines Sponsorings oder Spenden von Privatpersonen.
"Mit Ihrer finanziellen Hilfe können wir ohne Einschränkungen für die Eltern und Kinder weiter arbeiten. Damit sichern Sie die Kleinstkinderbetreuung in Waidhofen und Groß Siegharts ab", bittet Mann die Leser der Bezirksblätter um Hilfe.
So können Sie helfen
Spenden bitte an
- Waidhofner Zwutschgerl (Waidhofen): AT44 3299 0000 0461 1638
- Waldviertler Zwutschgerl (Groß Siegharts): AT80 3299 0000 0460 9632
Infos gibt Christiane Mann gerne per Mail office@waldviertler-zwutschgerl.at oder Telefon unter 0680/5561359.
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