Senioren
Fahrtauglichkeit auf dem Prüfstand
Seniorenvertreter sind für mehr Eigenverantwortung statt Tauglichkeitstests hinter dem Steuer.
BEZIRK WAIDHOFEN. Nachdem ein 86-jähriger Lenker in Oberösterreich für einen Unfall verantwortlich wurde, weil er Brems- und Gaspedal verwechselt hat und somit ungebremst in eine Menschenmenge raste, kommt nun auch generell wieder die Frage auf, ob es denn sinnvoll wäre, eine Führerscheinüberprüfung für Menschen im höheren Alter einzuführen.
Die Bezirksblätter haben bei Seniorenvertretern nachgefragt, ob Eignungstests für Pensionisten sinnvoll sind, wann es Zeit ist den Führerschein abzugeben und ob Waldviertler Senioren überhaupt ohne Auto zurecht kommen würden.
Sicher hinterm Steuer
Während die Einen an die Selbstverantwortung appellieren möchten, befürworten Andere stark eine absichernde Überprüfung der Fahrtauglichkeit von Senioren. "In meinen Augen wäre eine Fahrprüfung ab 80 schon sinnvoll, auch im eigenen Interesse weil mit steigendem Alter auch die Gefahren größer werden.", so Dieter Schäfer, Obmann des Seniorenbundes.
Leopold Kappeller, Obmann des Pensionistenverbandes sieht das ein wenig anders. Es wäre nicht sinnvoll eine verpflichtende Überprüfung einzuführen, viel eher sollte man auf die Eigenverantwortung setzen. "Für Pensionisten im ländlichen Raum, wie bei uns, würde das Ganze mit dem öffentlichen Verkehr sowieso nur schwer funktionieren."
Weiters ist fraglich, ob ältere Menschen ab einem bestimmten Alter freiwillig aufgrund ihrer sinkenden Reaktionsfähigkeit auf ihren Führerschein verzichten. Laut einem Bericht des Standards sind ältere Personen in absoluten Zahlen für weniger Unfälle verantwortlich, hier muss aber beachtet werden, dass diese Altersgruppe weniger mit dem Auto unterwegs sind als Berufstätige. Demnach verursachen 20 bis 29 Jährige rund doppelt so viele Unfälle wie 60 bis 70 Jährige.
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