Gefangen in der CSSR: Zwei mutige Frauen und ihr Schicksal
9 Jahre Haft wegen Flugblättern: Kulturbrücke Fratres stellt eine Zeitzeugin vor
FRATRES. Weil sie Flugblätter verteilt hatte wurde Hana Truncova 1951 zu 13 Jahren Haft verurteilt, wovon sie 9 Jahre absitzen musste. Heute engagiert sie sich für die damaligen Opfer. Jetzt berichtete sie von ihren Erlebnissen in der Kulturbrücke Fratres. Der Prager Historiker Tomas Bouska berichtete über das Lager Jachymov, die Zwangsarbeit von Strafgefangenen in den Uranminen und über die Errichtung eines Lehrpfades vor Ort. Auch die Phase nach der sowjetischen Invasion 1968, die Entstehung der Dissidenten-Bewegung als Speerspitze des Widerstands bis zur Übernahme der politischen Macht 1989 wurde beleuchtet.
Bouska stellte auch das Schicksal von Karla Charvatova vor. Die damals 23-Jährige wurde im Alter von 23 Jahren aus der Hochschule geworfen, weil sie sich für Menschenrechte stark gemacht hatte. Sie wurde von der Geheimpolizei verhaftet, in der Untersuchungshaft von einem Aufseher vergewaltigt und geschwängert, der Besitz ihrer Familie konfisziert. Sie musste das Kind im eiskalten Gefängnis zur Welt bringen und gab es zur Adoption frei. Erst im Alter von 70 Jahren sah sie ihre Tochter wieder.
Begleitend dazu stellte die in Österreich lebende tschechische Künstlerin Jana Zoglauer Vinsova eine Auswahl ihrer Tapisserien aus, die sich mit der problematischen Tendenz im heutigen Tschechien auseinandersetzen, die jüngere Geschichte zu verdrängen und die Interessen der Wirtschaft ins Zentrum politischen Handelns zu stellen
Als Hommage an die beiden mutigen Frauen brachten Jonas Krejci und Justin Lavash eine feierliche Hommage. Krejci ist seit 1999 Solo-Cellist des Wiener Kammerorchesters und spielte auf bedeutenden Konzertbühnen in Europa, Japan und den USA. Der britische Gitarrist und Songwriter Justin Lavash ist Gründer des Moonbelly Quartetts und lebt in Prag.
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