Kunstfabrik - „Vernähte“ Steine, Grafitti & Sound-Radierungen

GROSS SIEGHARTS. Drei Mal Kunst in einem Haus: Die Kunstfabrik eröffnet am 23. Mai um 19 Uhr drei neue Ausstellungen in den Räumlichkeiten der einstigen Textilfabrik. Mit Michael Kos ist einer der interessantesten österreichischen Gegenwartskünstler in der Galerie Kunstfabrik im Erdgeschoß zu Gast. Der erste Stock steht ganz im Zeichen der jungen Kunst: Den Projektraum gestalten die zehn TeilnehmerInnen der Malakademie Waidhofen und im ehemaligen Websaal präsentieren die Waldviertler Künstlerin Judith Kerndl und der Musiker Klaus Gstettner eine Klang- und Kunstinstallation.
Die Ausstellung „Muse Material“ bietet einen Einblick in das vielseitige Werk von Michael Kos, das nicht selten verblüffende Trugbilder und unerwartete Irritationen hervorruft: Die „Wunden“ beschädigter Steine werden vernäht. Aus Produkten der Papierindustrie entstehen Bilder ohne Pinsel und Zeichnungen ohne Strich. Dabei sind es die verschiedene Materialien die dem Künstler als Muse, als Inspirationsquelle seiner Objekte und Bilder, dienen.

Street Art im Projektraum junge Kunst

Der Projektraum junge Kunst verwandelt sich zum Schauplatz für Kunst, die normalerweise auf Hausfassaden, Stromkästen oder Mülleimern zu finden ist: Street Art. Die TeilnehmerInnen der Malakademie Waidhofen experimentieren unter der Leitung des Kunstpädagogen Friedrich Grall mit Schablonen-Graffiti und bringen diese nicht-kommerzielle, anarchische Kunstform von der Straße auf die Wände der Kunstfabrik.
Judith Kerndl spezialisiert sich in ihrer grafischen Arbeit auf Ätzradierungen mit Aluminiumplatten. Gemeinsam mit Klaus Gstettner werden ihre Bilder mit Ton-Elementen kombiniert, die aus dem aufwendigen Prozess der Tiefdrucktechnik rühren.
Alle Ausstellungen laufen bis 5. Juli und sind von Mittwoch bis Sonntag von 13 bis 18 Uhr geöffnet.