Nachgefragt: Warum auf der B30 zwischen Raabs und Karlstein kein Salz gestreut wird

- Ende Jänner kam es in dem Waldstück bei Raabs zu einem schweren Unfall. Kritik gibt es an der Splittstreuung entlang der gefährlichen Strecke.
- Foto: FF Raabs
- hochgeladen von Peter Zellinger
Derzeit häufen sich Unfälle in dem rund ein Kilometer langen Waldstück zwischen Karlstein und Raabs. Die Salzstreuung wird kommen, nur wann ist noch unklar.
KARLSTEIN/RAABS. Von Schrems über Kautzen bis Karlstein wird auf der B30 Salz gestreut. Von Karlstein bis Raabs jedoch plötzlich mit Splitt, das kritisiert der Karlsteiner Altbürgermeister Karl Wanko in einem Leserbrief an die Bezirksblätter. Am 26. Jänner kam es auf dem mit Splitt gestreuten Straßenabschnitt zu einem schweren Unfall, eine Fahrzeuglenkerin wurde in ihrem Auto eingeklemmt. "Auf Salz wäre der Unfall wahrscheinlich nicht passiert", ist Karl Wanko überzeugt.
Derzeit zu wenig Verkehr
Die Bezirksblätter haben bei Straßenmeister Franz Rausch nachgefragt, warum auf dem etwa acht Kilometer langen Teilstück kein Salz, sondern Splitt gestreut wird. "Es ist derzeit so, dass auf Grund des relativ geringen Verkehrsaufkommens für diese Straßenabschnitte keine Salzstreuung vorgesehen ist", erklärt der Straßenmeister. Etwa 1.500 Fahrzeuge sind täglich auf dem Teilstück unterwegs - laut Richtlinien des Landes bräuchte es aber 2.500 bis 3.000 Fahrzeuge für eine Salzstreuung. Diese Richtlinien wurden aber gesenkt und derzeit wird an einem Konzept zur Umstellung von Splitt auf Salz gearbeitet, erklärt Rausch.
Das bedeutet aber auch zusätzliche Kosten, so müssen etwa so genannte Salzstreu-Automaten angeschafft werden und ein zusätzlicher Soletank für die Feuchtsalzstreuung wird benötigt. Deshalb sei es derzeit laut Rausch auch noch nicht fix, wann genau von Splitt auf Salz umgestellt wird.
Den Vorwurf es gebe zu wenig Streusalz verweist Rausch ins Reich der Legenden: Die Straßenmeisterei Raabs verfügt über eine Salzlagerhalle sowie ein Salzsilo und die Lagermenge sei "mehr als ausreichend", notfalls könne man sogar anderen Straßenmeisterein aushelfen.
Gefährlicher Abschnitt
Gefährlich ist auf der B30 vor allem ein etwa ein Kilometer langes Waldstück nahe Raabs. Dort kommt es immer wieder zu teils schweren Unfällen, weil die Strecke plötzlich kurvenreicher wird und im Wald oft Glätte herrscht, auch wenn die Straße anderswo problemlos befahrbar ist.


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