Gastronomie
Pollys muss schließen: Wirte zwischen Vorsicht und "es reicht"
Wirte im Lockdown: So läuft das Geschäft mit Speisen zum Mitnehmen. Pollys muss schließen.
BEZIRK. Der Mensch ist vergleichbar mit dem Corona Virus. Er braucht einen Wirt. Doch auch nach dem Lockdown steht die Zukunft der Wirte nach wie vor in den Sternen. Gut, dass es noch einen Plan B gibt. Zumindest für die meisten.
Wiederbelebung
Stephan Kainz, Chef des "Tell", und sein Team, das zur Zeit in Kurzarbeit ist, arbeiten derzeit auf Bestellung. "Take-Away" heißt das neudeutsche Zauberwort. Also, Essen bestellen, abholen und zu Hause am Küchentisch genießen. Kainz hat sich auf das Abendgeschäft spezialisiert und bietet Speisen von 16 bis 19 Uhr an. "Das wird wirklich gut angenommen", so Kainz. Mittlerweile gibt es auch die Möglichkeit, das Essen zu bestellen. Allerdings nur in Waidhofen. "Das Tell muss wieder zum Leben erweckt werden. Wichtig ist der Kundenkontakt", so Kainz.
Genauso wie das Tell ist auch im Bandlkramerland das Schlossplatzl von Thomas Schrenk betroffen. Hier wird ebenso Take-Away angeboten, und es besteht für Geschäftsreisende die Möglichkeit, sich ein Zimmer zu nehmen. Jede Woche wird eine neue Speisekarte erstellt. Wenn ein Kunde jedoch einen anderen Wunsch hat, der nicht auf der Karte steht, ist auch das möglich. Wenn es nach Schrenk geht, wann aufgesperrt werden soll, gibt es für ihn nur eine Antwort: "So schnell wie möglich", so der Wirt.
Gegen schnelles Aufsperren
Im Foggy Mix in Waidhofen ist das Take-Away-Geschäft ebenfalls angelaufen, und Chef Bernhard Zimmerl freut sich, wenn er wieder in der Küche stehen kann, weil: "Den ganzen Tag Netflix geht auch nicht", lacht der Haubenkoch. Er selbst warnt aber davor, zu früh wieder aufzusperren, auch, wenn sein Lokal davon natürlich profitieren würde. Denn: "Wenn wir jetzt vorschnell öffnen, dauert die Pandemie insgesamt noch länger. Davon hat niemand etwas."
Pollys: Kein Happy End
Für viele Wirte gab es diese Optionen leider nicht, und es folgt kein Happy End wie im Märchen. Das "Polly" in der Vitiserstraße musste zusperren. "Es gab dafür mehrere Gründe - unter anderem auch Corona", so Chefin Kerstin Polly.
Für alle Wirte kann man nur hoffen, das es trotzdem weitergeht - auch nach Corona.
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