Rattenplage: Protest wegen Gift-Boxen
Waidhofen: Zur Rattenbekämpfung wurden Giftboxen nahe der Nordpromenade ausgelegt.
WAIDHOFEN. Eine Überraschung erlebten Spaziergänger in der Nordpromenade in Waidhofen: Insgesamt drei schwarze Boxen mit Rattengift wurden an der Böschung neben der Norpromenade ausgelegt - um der derzeit grassierenden Rattenplage Herr zu werden.
Der Proteststurm folgte umgehend: Die Passanten fürchteten um die Sicherheit der Waidhofner Kinder. Für Kinder, die noch nicht lesen können, sei die Aufschrift als Sicherung nicht ausreichend, so die Kritik. Vor allem im Internet machten Fotos der Köderboxen schnell die Runde und die Gemeinde handelte sich einiges an Häme ein: "Die haben wahrscheinlich schon genug Steuerzahler und wollen das auch deutlich machen", hieß es da etwa.
Kurz nach den Protesten waren die drei Plastikbehälter wieder verschwunden. Wie Bürgermeister Robert Altschach erklärt, habe man die Giftboxen zum Schutz von Spaziergängern in private Gärten gebracht. Man habe das Rattengift deshalb nahe am Weg ausgelegt, weil dort auch die Ratten gesichtet wurden. "Dort ist die Bekämpfung auch am effektivsten", erklärt der Stadtchef. In Waidhofen herrscht derzeit eine Rattenplage: Durch den milden Winter haben sich die Tiere stark vermehrt. Man sei von Anrainern gebeten worden dagegen etwas zu unternehmen, berichtet Altschach gegenüber den Bezirksblättern. Darüber hinaus sei die Gemeinde verpflichtet alle zwei Jahre eine Aktion zur Rattenbekämpfung durchzuführen.
Amtsleiter Rudolf Polt erklärt in einer schriftlichen Stellungnahme: "Es war keinesfalls die Absicht, Menschen zu beunruhigen, sondern es stand im Vordergrund, die Ratten, die zweifellos ein Gefährdungspotential für Mensch und Tier darstellen, zu bekämpfen. Es darf nicht unbeachtet bleiben, dass in Kot und Urin der Ratten krankheitserregende Keime enthalten sind, die bei bloßer Berührung oder infolge der Weiterverbreitung durch Fliegen zu schweren Erkrankungen wie Salmonellose führen können". Darüber hinaus sei das verwendete Gift "mindergefährlich", so Polt, es bestehe also keine unmittelbare Gefahr.
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