Rossa: ,Wir zahlen nicht mehr!‘
Abwasser-Streit in Rossa eskaliert. Rebellen verweigern Zahlung. Genossenschaft sieht sich im Recht.
ROSSA (pez). Kurt Pabisch ist richtig sauer. Der Pensionist war schon bei unzähligen Behörden, und selbst die Volksanwaltschaft hat der energische Rossinger bereits eingeschaltet. Der Grund ist die Abwassergenossenschaft in dem 88 Köpfe zählenden Dorf. Seit Jahren zahlen Pabisch und die anderen Genossenschaftsmitglieder für Kanal und Co ein. Über 8.000 Euro bislang. Aber: „Wir wissen nicht einmal, zu welchem Zweck das Geld verwendet wird“, erklärt Pabisch. Jetzt sollen die Rossinger noch einmal je 4.000 Euro einzahlen. „Das ist eine Belastung, die nicht mehr verträglich ist“, erklärt der Pensionist und gibt zu bedenken, wie sich eine alleinstehende Mindestrentnerin die Summe von 12.000 Euro leisten können soll.
Pensionisten sollen sich Geld ausborgen
Dabei ist die Abwasserentsorgung längst ausfinanziert, wozu die zusätzlichen 4.000 Euro verwendet werden sollen, sei unerklärlich, meint Pabisch gegenüber den Bezirksblättern. „Uns wurde nicht einmal ein Kostenvoranschlag gezeigt. Warum zeigt der Vorstand uns nichts?“ Bezahlen werden die Kanal-Rebellen jedenfalls nicht, obwohl der Genossenschaftsvorstand den eigenen Mitgliedern mittlerweile mit Klagen droht, sollten sie nicht bis 12. Dezember die erste Tranche überweisen.
Johann Witzmann, Obmann der Abwassergenossenschaft, erklärt im Bezirksblätter-Gespräch, wofür die Mittel verwendet werden: Einerseits will man daraus die Betriebskosten decken und andererseits Rücklagen für eventuelle Reparaturarbeiten bilden.
Auch die Mindestpensionisten habe man berücksichtigt: Die Abwassergenossenschaft würde für eventuelle Kredite die Bürgschaft übernehmen, klärt der Obmann auf. Auch den Vorwurf, es werde intransparent vorgegangen, will Witzmann nicht stehen lassen: „Wir gehen jetzt zu den Leuten und erklären es ihnen. Am 8. Dezember findet eine Informationsveranstaltung statt.“ Und: „Alles stimmt auf den Cent genau! Wir opfern unsere Zeit, arbeiten zig Stunden freiwillig, und man hat nur Zores“, ärgert sich der Obmann über die Abwasser-Rebellen.
Bei der Bezirkshauptmannschaft ist der Fall ebenfalls bekannt: „Bis dato sind keine Rechtswidrigkeiten aufgefallen, vorbehaltlich einer näheren Prüfung bei Anrufung nach dem Schlichterverfahren“, erklärt Bezirkshauptmann Stellvertreter Andreas Grießler.
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