Experten fordern: "Rettet den Kamin!"

Wollen nicht auf den Kamin verzichten: Bürgermeister Robert Altschach, Rauchfangkehrerin Astrid Kasses-Walter und Ofen-Profi Andreas Pani. | Foto: privat
  • Wollen nicht auf den Kamin verzichten: Bürgermeister Robert Altschach, Rauchfangkehrerin Astrid Kasses-Walter und Ofen-Profi Andreas Pani.
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BEZIRK (pez). Während Niederösterreich unter Rekordhitze stöhnt, jagt der Ausblick auf den Winter vielen bereits kalte Schauer über den Rücken. Grund: Der gute alte Rauchfang könnte schon bald vom Aussterben bedroht sein.

Angst vor kalten Wohnungen
Eine Änderung der NÖ Bauordnung sieht vor, dass der Notkamin bei Mehrparteienhäusern nicht mehr wie bisher Pflicht ist, etwa wenn der Bau durch Fernwärme oder ein zentrales Heizwerk versorgt wird. Die Bedingung: Binnen 48 Stunden muss bei Heizungsausfall ein Ersatzsystem verfügbar sein. Viele Wohnungseigentümer fürchten sich nun vor kalten Wohnungen im Winter. Besondere Brisanz erhält der Entwurf durch die Gaskrise zwischen Russland und der Ukraine. Sollte Putin den Gashahn abdrehen, fällt die Möglichkeit, in Wohnungen einen Notkamin zu betreiben.

"Das wäre ein Verlust!"
Vor allem Rauchfangkehrer, Ofensetzer und Holzhändler laufen gegen diesen Entwurf Sturm. Viel Zeit bleibt nicht mehr, denn das Gesetz soll am 25. September im Landtag beschlossen werden.
Die Innungsmeisterin der Rauchfangkehrer im Bezirk Waidhofen, Astrid Kasses-Walter, warnt vor dem Aus für den Kamin: "Es wäre ein großer Verlust, darauf zu verzichten. Schlimm ist es vor allem im sozialen Wohnbau. Man nimmt diesen Menschen die Möglichkeit, günstig zu heizen. Gerade im Waldviertel kennen die Menschen oft jemanden, der einen Wald besitzt, wo man sich mit Heizmaterial versorgen kann."
Aber auch für alle anderen wäre der Verlust des Kamins in der Wohnung unangenehm: "Man wird einer Möglichkeit beraubt. Ein Kamin spendet auch Wohlbefinden. Es wäre ein großer Verlust, auf den Rauchfang zu verzichten. Denn im Gegensatz zu einem Haus habe ich in einer Wohnung keinerlei Möglichkeit, diesen nachträglich zu installieren."

82 Prozent für Kamin
Die Expertin verweist gleichzeitig auf eine vom SOZAB-Institut im Auftrag von Concept Consulting durchgeführte Meinungsumfrage in Niederösterreich, wonach sich 82 Prozent der Menschen für einen Kamin aussprechen.
„Die durchgeführte repräsentative Erhebung hat eindrucksvoll bewiesen, dass den Menschen die Möglichkeit des individuellen Heizens wichtig ist“, schließt sich auch der Bezirksinnungsmeister der Fliesenleger und Hafner, Andreas Pani, an. "Man nimmt den Menschen Flexibilität und macht sie von überregionalen oder ausländischen Versorgern abhängig. Dem Endverbraucher werden die Hände gebunden", erklärt der Ofen-Experte. Nachsatz: "Da gehen auch ein Stück Lebensqualität und der Wohlfühlfaktor verloren. Kein Häuslbauer würde freiwillig auf seinen Kamin verzichten", so Pani.

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