Arbeitsmarkt: Dynamik macht zu schaffen
Zwar sinkt die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk noch, aber mangelnde Ausbildung und eine größere Dynamik am Arbeitsmarkt machen vielen zu schaffen.
WAIDHOFEN (pez). Es sind die elementaren Dinge, an denen es für viele am Arbeitsmarkt scheitert. Allein die Hälfte des Zuwachses der Arbeitslosigkeit betrifft heuer Personen, die keinen Schulabschluss bzw. maximal die Pflichtschule absolviert haben", berichtet Edith Zach vom Arbeitsmarktservice Waidhofen. Vielfach ist schwierig mit der Dynamik am Arbeitsmarkt Schritt zu halten: Statistisch betrachtet ist es auf jedem zweiten Arbeitsplatz in Niederösterreich heuer zu Veränderungen gekommen – sei es durch Auflösung oder Gründung eines neuen Beschäftigungsverhältnisses. Hinzu kommt auch noch ein Problem, das man in Fachkreisen unter "Best Age-Kriterium" kennt: In der Personengruppe über 45 Jahren nimmt auch die Arbeitslosigkeit zu.
Dennoch kann man in Waidhofen auf eine sinkende Arbeitslosigkeit verweisen. Beim AMS Waidhofen waren Ende Dezember 940 Personen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosigkeit ist gegenüber dem Vorjahr um 52 Personen oder minus 5,2 Prozent gesunken. Damit trotzt der Bezirk dem landesweiten Trend: 2.583 Menschen mehr sind derzeit ohne Job. In drei niederösterreichischen Bezirken sank die Zahl der Arbeitslosen: Horn mit minus 6,7 Prozent, Waidhofen mit minus 5,2 Prozent und Zwettl mit 1,7 Prozent. In Gmünd ist die Arbeitslosigkeit um 5,9 Prozent gegenüber gestiegen.
"In Summe haben es bis Jahresende 2012 1.433 Arbeitslose aus dem Bezirk Waidhofen mit direkter oder indirekter Unterstützung des AMS geschafft, wieder Anschluss ans Erwerbsleben zu finden", berichtet Zach.
Prognose: Mehr Arbeitslose
2013 werden voraussichtlich Beschäftigung und Arbeitslosigkeit weiter leicht ansteigen. Das gedämpfte Wirtschaftswachstum wird im kommenden Jahr den Arbeitsmarkt prägen. 2013 rechnen WirtschaftsforscherInnen mit einem realen BIP-Wachstum etwa einem Prozent. „Die Zahl der unselbständig Beschäftigten wird zwar weiter steigen, aber nicht mehr so stark wie 2012. Die Arbeitslosigkeit nimmt - ebenso weniger, aber doch - zu“, so Edith Zach.
Arbeitslosigkeit soll sich nicht verfestigen
Vor dem Hintergrund der für 2013 erwarteten Entwicklung am Arbeitsmarkt kwill man sich vor allem auf jene arbeitsuchenden Waidhofner, die aus verschiedenen Gründen wenig Chancen haben, am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen und somit Gefahr laufen, langzeitarbeitslos zu werden.
„Wir haben festgestellt, dass in vielen Fällen die Problemlagen multipel sind. Das heißt beispielsweise: Bei Kunden, die zuvor über Jahre in ein und demselben Betrieb beschäftigt waren und über 50 Jahre alt sind, stehen neben Defiziten in der Qualifikation auch gesundheitliche Probleme dem raschen beruflichen Wiedereinstieg im Wege. Oder bei Jugendlichen mit nicht abgeschlossener Berufsausbildung, geringer Praxis sowie Schulden oder Suchterkrankungen hilft das Nachholen eines Lehrabschlusses allein nicht weiter bzw. gelingt das auch nicht. Hier müssen wir umfassend unterstützen, oft über den eigentlichen Kompetenzbereich des AMS hinaus“, so die Analyse von Zach.
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