Käsemacher sind gerettet!
Bangen um Waldviertler Käseproduzenten ist vorbei: Gläubiger stimmen dem Sanierungsplan zu
VITIS/HEIDENREICHSTEIN. Bange Monate haben die knapp 200 Mitarbeiter der Käsemacher hinter sich: Seitdem der Betrieb Mitte Juli in die Insolvenz schlitterte, mussten die Arbeiter und Angestellten um ihre Jobs zittern. Seit vergangenen Mittwoch herrscht jedoch Gewissheit: Die Käsemacher wird es auch weiterhin geben - der Traditionsbetrieb ist gerettet.
"In beiden Gesellschaften wurde der Sanierungsplan mehrheitlich angenommen, in der von mir betreuten Vertriebsgesellschaft mit nur einer Gegenstimme von rund 340 Stimmberechtigten. Bei der Produktion gab es ebenfalls sehr wenige Gegenstimmen. Es gibt drei Firmen, die es zu koordinieren galt", berichtet Masseverwalter Edmund Kitzler im BB-Gespräch und stellt bei der Gelegenheit einem Verhandlungs-Mitbeteiligten eine rote Karte aus: "Mit Ausnahme eines von den Banken gekündigten Rechtsvertreters hat alles wirklich gut geklappt. Er hatte einen maßgeblichen Anteil daran, dass die Beherrschung der Situation wesentlich schwieriger wurde, als nötig gewesen wäre. Dieser Herr wurde allerdings zwischen Berichtstagssatzung und Sanierungstagssatzung gekündigt. Damit hielt eine ganz andere Gesprächskultur Einzug. Es hat letzten Endes die Vernunft gesiegt!"
Neo-Geschäftsführerin Doris Ploner berichtet von einer gelösten Stimmung im Traditionsbetrieb. "Wir sind alle erleichtert, dass der Sanierungsplan angenommen wurde. Jetzt wollen wir gestärkt in die Zukunft gehen und die Fehler der Vergangenheit vermeiden". Ziel sei es, das Unternehmen neu zu strukturieren und neue Ziele zu setzen. "Wir haben das Sortiment gestrafft, arbeiten aber gleichzeitig intensiv an der Produktentwicklung", berichtet die Tochter von Firmengründer Hermann Ploner. Auch die Käsemacherwelt in Heidenreichstein soll neu aufgestellt werden. Dazu soll ein Teil der Produktion von Vitis nach Heidenreichstein gehen um dort den Schaueffekt zu verstärken. Große personelle Veränderungen soll es aber nicht geben: "Wir werden unseren Mitarbeiterstand halten", so Ploner. Dies sei vor allem möglich, da sich das langsam beginnende Weihnachtsgeschäft durchaus gut entwickle.
Firmengründer Hermann Ploner wird ebenfalls noch eine Rolle im Betrieb spielen: Er soll in Zukunft neue Produkte für den Käse- und Antipastihersteller entwickeln.
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