Lebhafte Wirtschaft an der Grenze

RAABS. Unter dem Titel „Wirtschaft entlang der tschechisch-österreichischen Grenze“ gingen im Lindenhof Raabs die bereits 5. Österreichisch-Tschechischen Historikertage über die Bühne. Das von der WALDVIERTEL AKADEMIE konzipierte wissenschaftliche Format wurde dabei erstmals in Kooperation mit dem Ludwig Boltzmann-Institut für Kriegsfolgenforschung, der Kulturvernetzung NÖ sowie weiteren Partnern durchgeführt. „Es liegt natürlich nahe, dass wird die Kompetenzen beider Institutionen vernetzen“, so Waldviertel Akademie-Geschäftsführer Christoph Mayer nach der zweitägigen Veranstaltung.

Bei der Programmauswahl wurde vor allem auf Vielfalt gesetzt. Am Donnerstag wurde bereits um 16:30 mit einem musikalischen Vorprogramm gestartet. Der Musikwissenschafter und Opernexperte Richard Steurer präsentierte einen musikalisch-geschichtlichen Streifzug durch die österreichisch-tschechische Geschichte, unterstützt wurde er dabei durch das tschechische Martinu-Streichquartett. Neben Begrüßungsworten von Waldviertel Akademie-Vorsitzenden Ernst Wurz, Boltzmann-Aussenstellen-Leiter Philipp Lesiak und Botschaftsrat Martin Hojni stand bei der offiziellen Eröffnung zunächst eine Key-Note von Profil-Redakteur Otmar Lahodynsky zum Thema „Österreich – Tschechien. Ein gemeinsamer Wirtschaftsraum im Herzen Europas“ auf dem Programm. Lahodynsky zeigte dabei vor allem auf, wie Österreich von der EU-Erweiterung 2004 profitierte: „Tschechien ist nach wie vor der drittgrößte Auslandsmarkt für den niederösterreichischen Tourismus.“ Zum Abschluss betonte der Publizist auch die Wichtigkeit der Europäischen Union: „Ich bin überzeugter Europäer, bemerke auch die Schwächen, aber ich sehe keine Alternative in der globalen Welt, um die Interessen von kleinen Ländern durchzusetzen.“

Nach dem Vortrag wurde auch die lokale Prominenz zu einer Podiumsdiskussion unter dem Thema „1,5 Jahre Arbeitsmarkteröffnung“ auf das Podium gebeten. Wolfgang Fassold vom tschechischen Internetmagazin „Powidl“, Wirtschaftskammer-Obmann Reinhart Blumberger, Josef Wallenberger für das Wirtschaftsforum Waldviertel, der Raabser Unternehmer Karl Zwickl und Harald Hofmann, Präsident der Österreichisch-Tschechischen Gesellschaft, Bereich Wirtschaft lieferten dabei interessante Ansätze und vor allem eine äußerst lebhafte Diskussion, die trotz fortgeschrittener Zeit nie Spannungsmomente vermissen ließ und vor allem einen Tenor hatte: „Durch die Übergangsfrist am Arbeitsmarkt hat Österreich einen großen Nachteil erlitten, und viele qualifizierte tschechische Arbeite an andere Nachbarländer verloren.“

Am Freitag stand die wissenschaftliche Tagung am Programm der 5. Österreichisch-Tschechischen Historikertage. Der Historiker Armin Laussegger übernahm in Vertretung von Landeshauptmann Erwin Pröll die offiziellen Eröffnungsworte: „Initiativen wie diese zeigen, welch hohen Stellenwert Kultur und Wissenschaft in Niederösterreich haben – und zwar nicht nur in den Ballungszentren. Ich würde mir wünschen, dass der grenzüberschreitende Austausch auch in den nächsten Jahren so weiter geht.“ Bei der Tagung stand die Wirtschaftsentwicklung der beiden Länder auf dem Programm, nicht nur österreichische und tschechische Historiker, sondern auch Vertreter aus Ungarn und der Schweiz, diskutierten zu Themen wie unter anderem „Die Grenzregion bis 1914 – Demografie, Konfession und Verwaltung als wirtschaftlicher Subtext“, „Gewalt und ihre wirtschaftlichen Implikationen für Österreich und Tschechien“, „Der Kalte Krieg und die wirtschaftliche Neuordnung der Beziehungen“ oder über die „Wirtschaftsbeziehungen über den Eisernen Vorhang hinweg“.

Die Veranstalter freuten sich zum Abschluss über die gelungen und erfolgreiche Tagung und streuten sich dabei gegenseitig auch Rosen. „Die Ergebnisse der Historikertage sollen 2013 natürlich auch in einem schriftlichen Tagungsband erscheinen“, so Lesiak, der – ebenso wie Ernst Wurz – aufgrund der erfolgreichen Kooperation eine weitere Zusammenarbeit bei verschiedenen Projekten in den Raum stellte.

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