Obergrünbach: Wo die Wunderbeeren wohnen

Wunderbeere: Elfi und Franz Wunderlich haben sich einen Jugendtraum erfüllt und sind heute einer der größten Erdbeerproduzenten Österreichs.
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Sie bezeichnen sich selbst als die nördlichsten Weinbauern Österreichs und sind eigentlich einer der größten Erdbeerproduzenten im Land: Die Familie Wunderlich aus Obergrünbach gewährt einen Blick hinter die Kulissen.

KARLSTEIN. Wenn man an Waldviertler Bauern denkt, dann kommen einem Getreidefelder, Kuh- und Schweinehaltung und natürlich heimische Erdäpfel in den Sinn. Das war bei den Wunderlichs in Obergrünbach bei Karlstein eigentlich nicht anders - zumindest bis Franz Wunderlich den elterlichen Betrieb ganz auf Erdbeeren umstellte.

Der größte Schatz ist keine Beere

Die Legende besagt er habe schon als Bub Erdbeeren geliebt. Mit siebzehn schwatzte er seinen Eltern ein halbes Hektar ab um Erdberren zu züchten. Angeblich hat Franz sogar sein Moped verkauft, damit er sich 500 Erdbeerpflanzen leisten kann. Ohne viel Wissen, dafür mit umso mehr Elan wurden die Pflänzchen kulitiviert, wie Franz erklärt. Wenige Jahre später fand er seinen größten Schatz: Seine Frau Elfi. Gemeinsam bauten die Wunderlichs an ihrem Erdbeer-Imperium und sind heute einer der größten Produzenten für heimische Beeren.

Wunderbeere vor der Haustüre

Hintergrund ist ein Aktionstag der Landwirtschaftskammer unter dem Motto "Iss von do", mit dem man auf die Bedeutung von regionalen Lebensmitteln hinweisen möchte. Das Erfolgsmodell funktioniert auch bei Erdbeeren: "Die Leute verstehen unter regionalen Produkten einen Umkreis von etwa 30 Kilometern", erklärt Franz bei einer Führung durch den Betrieb. Wie ernst die Kunden das Thema Regionalität nehmen, erfuhren die Wunderlichs selbst: Schon in Mörtersdorf bei Horn oder im Stift Zwettl empfand man Erdbeeren aus Karlstein nicht mehr so richtig als heimisches Produkt. Also pflanzte man auch dort Felder zum Selberpflücken an. Heute sind Erdbeerenfelder, ein Drive-In bei Stockerau an der B4 und Verkaufsstände in den Bezirkshauptstädten des Waldviertels, Groß Weikersdorf, Stockerau und Heidenreichstein ein wichtiges Standbein des Betriebs.

Warum bezeichnen sich die Wunderlichs aber als Weinbauern? Nun, die Erdbeere wird nicht nur für Marmelade oder pur mit Schlagobers gegessen, sondern auch als Erdbeerwein oder Frizzante gerne getrunken. Darüber hinaus gibt es natürlich Säfte, Liköre und seit neuestem sogar Gin.

Fünf Monate Erdbeersaison

Dabei ist das Geschäft mit der Erdbeere eigentlich voller Risiken. "Anfangs hatte wir drei Wochen Saison", erklärt Franz. Bis Elfi und ihr Mann hinter das Geheimnis kamen: Durch die Ausnutzung verschiedener Höhenlagen und anderer klimatischer Verhältnisse an ihren Produktionsstandorten, konnten die Wunderlichs die Saison auf Juni bis September ausdehnen. Das Waldviertel spielt für die Wunderbeeren übrigens eine große Rolle, denn die Erdbeere liebt kühle Nächte und das kalkarme Wasser in der Region. Was sich die Wunderlichs wünschen würden? "Dass in Österreichischem Erdbeerjoghurt auch tatsächlich Erdbeeren aus Österreich verwendet würden", so Franz, denn die Konkurrenz aus dem Ausland ist groß - und die Produktionsbedingungen meist nicht so streng wie hierzulande. 

Genau darauf möchte auch die Bezirksbauernkammer hinweisen. "Wenn man zu regionalen Produkten greift, ist es eine Win-Win-Situation für alle. Der Konsument gewinnt, weil er weiß, dass Lebensmittel aus Österreich den höchsten und kritisch geprüften Standards unterliegen. Regionalität heißt auch Wertschöpfung zu generieren und am globalen Markt zu bestehen", so Obmann Nikolaus Noé-Nordberg.

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