Österreich importiert immer mehr Strom aus Tschechien
(mm). Von der heimischen Politik wird Tschechien wegen seines Festhaltens an der Atomenergie zwar permanent kritisiert, ohne die Stromimporte aus dem Nachbarland kommt Österreich aber offenbar nicht aus. Denn die Menge an elektrischer Energie, die aus Tschechien über die Grenze in die österreichischen Hochspannungsleitungen fließt, ist 2013 erneut gestiegen. Das geht aus der Jahresbilanz des Verbandes Europäischer Übertragungsnetzbetreiber (ENTSO-E) hervor, die dem NÖ Wirtschaftspressedienst vorliegt.
Demnach hat Österreich im Vorjahr 10.510 Gigawattstunden (GWh) Strom aus Tschechien importiert. Das ist ein Anstieg um 1,9 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2012. Besonders stark geglüht haben die Leitungen nach Angaben von ENTSO-E in den Monaten Juli, Oktober und Dezember mit Einfuhrmengen von jeweils mehr als 1.000 GWh.
Vergleichsweise dürftig hingegen läuft der Stromfluss in die Gegenrichtung: 2013 hat Österreich 83 GWh elektrische Energie nach Tschechien exportiert. 2012 waren es 51 GWh.
Mehr elektrische Energie als vom Atomstromproduzenten Tschechien bezieht Österreich nur noch aus Deutschland. 2012 waren es 15.086 GWh. Die endgültigen Zahlen für 2013 liegen hier noch nicht vor.
Das tschechische und das österreichische Stromnetz sind über zwei Hochspannungsleitungen miteinander verbunden. Eine 380-Kilovolt-Leitung verläuft vom Umspannwerk Slavetice unweit des Kernkraftwerks Dukovany durch das westliche Weinviertel bis Dürnrohr im Tullner Feld. Eine 220-Kilovolt-Leitung führt vom Umspannwerk Sokolnice - rund zehn Kilometer außerhalb von Brünn - durch das östliche Weinviertel bis zum Umspannwerk Bisamberg.
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