Thayatalbad: Berichte von teils chaotischen Zuständen
Keine Dienstverträge, Chaos bei der Abrechnung. Neues Management dringend gesucht.
RAABS (pez). Die gute Nachricht zuerst: Das Thayatalbad in Raabs ist in der Sommersaison durchgehend geöffnet. Masseverwalter, Gemeinde und Land haben sich auf einen vorläufigen Weiterbetrieb bis 30. September geeinigt.
Schwere Vorwürfe gegen Management
Am Donnerstag wurden schwere Vorwürfe gegen das Management des Bades laut: Dienstverträge gab es trotz mehrmaliger Nachfrage nicht, bei den Stundenabrechnungen der Mitarbeiter soll Chaos geherrscht haben und generell habe sich die Geschäftsführung zu wenig um das Bad in Raabs gekümmert. "Der Fisch fängt am Kopf zu stinken an. Das ist definitiv so!" hieß es aus informierten Kreisen.
Die Arbeiterkammer hat mittlerweile die Vertretung der 17 Dienstnehmer übernommen. Dort will man chaotische Zustände zwar nicht bestätigen, räumt aber durchaus Versäumnisse ein: Tourismus und Gastgewerbe seien grundsätzlich schwierigere Branchen, erklärt Arbeiterkammer-Bezirksleiter Leopold Kapeller.
"In einem Metallbetrieb wäre das unvorstellbar", fasst Kapeller die Lage zusammen. Es sei richtig, dass es keine Dienstverträge gab, diese seien gesetzlich aber auch nicht vorgeschrieben, erklärt der Experte. Das letzte Gehalt der Mitarbeiter ist ebenfalls noch offen: "Jetzt wird geschaut, dass die Leute zu ihrem Geld kommen und ihre Arbeitsplätze behalten".
Zumindest im letzten Punkt schaut es nicht mehr so düster für die Arbeitnehmer aus, denn das Personal kann bis 30. September weiterarbeiten. Bis dahin muss es aber ein dauerhaftes Betreibermodell geben. Die Verhandlungen dazu laufen laut Bürgermeister Rudolf Mayer jedenfalls. Die Gründung einer Betreibergesellschaft vor Ort als regionale Lösung sei ebenso in Verhandlung wie ein Abkommen mit den Jufa-Jugendgästehäusern als Betreiber. Aber auch bei der Gemeinde spart man nicht mit Kritik an der g1 Bädergruppe: "Dass die g1 nach diesem Vertrauensbruch den Betrieb wieder übernimmt, halte ich für sehr unwahrscheinlich."
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