Waidhofner im Kampf gegen Plastiksackerl

Ulrike Ramharter setzt in ihrem Modegeschäft auf Stofftaschen. Darüber hinaus gibt es von Pro Waidhofen ebenfalls eine Stofftaschen-Initiative.
  • Ulrike Ramharter setzt in ihrem Modegeschäft auf Stofftaschen. Darüber hinaus gibt es von Pro Waidhofen ebenfalls eine Stofftaschen-Initiative.
  • hochgeladen von Peter Zellinger

WAIDHOFEN. Jährlich landen in Europa acht Milliarden Plastiksackerl auf dem Müll. Jeder Österreicher nutzt im Schnitt 198 Plastiksackerl pro Jahr. Viele davon landen in der Umwelt, in der Donau schwimmen bereits mehr Plastikpartikel als Jungfische. Die EU hat nun Mitgliedsstaaten erlaubt, Kunststofftaschen zu verbieten oder zu besteuern. Im Bezirk Waidhofen gibt es bereits Vorreiter aus dem Handel, welche der Plastikflut den Kampf angesagt haben.

Bei Pro Waidhofen, dem Verein der Waidhofner Unternehmer, versucht man schon lange den Umweltschädlingen des Gar aus zu machen. Sogar eigene Waidhofner-Sackerl wurden kreiert. "Unser Hintergrund war natürlich auch der Umweltgedanke", berichtet Ulrike Ramharter, Obfrau und Betreiberin eines Modegeschäfts in der Innenstadt. Der Vorteil: Die Taschen sind nicht nur haltbar, sondern überstehen auch einen Durchlauf in der Waschmaschine. Seit einiger Zeit setzt man Ramharter in ihrem Geschäft auch auf Stofftaschen. Von den Kunden wird diese Initiative gut angenommen, wie die Chefin bestätigt. Die praktischen und umweltschonenden Taschen gibt es beim Einkauf übrigens gratis.

Auch beim Abfallverband Waidhofen sieht man die Plastiksackerl gar nicht gerne: "Mit Plastiksackerln wird unheimlich viel Restmüllvolumen verdeudet", erklärt Abfallverbands-Geschäftsführer und Waidhofens Bürgermeister Robert Altschach. Zwar nehmen einzelne Sackerl in der Restmülltonne nicht besonders viel Platz weg, die Summe macht's aber aus. Der Profi rät zum nachhaltigen Einkaufen: "Wer gezielt einkaufen geht, sich einen Einkaufszettel schreibt und einen Korb oder Stofftasche benutzt, muss nicht auf Plastiksackerl zurückgreifen", so Altschach. Das spürt man auch im Geldbörserl: Viele Ketten verlangen für die Sackerl 20 bis 30 Cent - ein Betrag, der sich über das Jahr auch summiert. Es ist aber nicht nur der reine Umweltgedanke, der dem Abfallexperten einen Grausen vor den Plastiktaschen beschert: "Wir haben auch immer wieder Schäden in der Kanalisation oder wenn Plastiksackerl Leitungen verlegen". Auch mit den angeblich kompostierbaren Einkaufstaschen hat Altschach wenig Freude: "Diese brauchen x-mal so lange bis sie verrotten, wie unsere abbaubaren Taschen. Die gehören nicht in den Biomüll".

Kurioses im Müll

Auch die Müllsammler, die derzeit überall im Bezirk unterwegs sind, können ein Lied von der Plastiksackerl-Plage singen. Sieben Säcke je mit 80 Liter Volumen Müll wurden alleine in Gastern im Zuge der Flurreinigung aus den Straßengräben gesammelt, wie Organisatorin Hedwig Dietrich bestätigt. Ein Schmunzeln kann sie sich dennoch nicht verkneifen: "Wir hatten auch kuriose Fundstücke: Eine Armbanduhr und sogar eine Jeanshose".

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