Wieder mehr Opfer in Wels & Wels-Land
Fünf Menschen starben auf den Straßen

- Zwar kommt es auch in Wels zu Unfällen, wie hier in der Pernau. Aber die Folgen sind meist nicht so schwer wie auf Überlandstraßen.
- Foto: laumat.at
- hochgeladen von Mario Born
Das "Null-Ziel" wurde wieder nicht erreicht: In Wels & Wels-Land starben im Vorjahr fünf Menschen auf den Straßen, zwei waren sogar sehr jung.
WELS, WELS-LAND. Das Land OÖ verkauft es als Erfolg, der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) mahnt jedoch: Auch im Vorjahr war der Blutzoll auf oö. Straßen hoch. 73 Menschen starben. Zwar zählt OÖ mit Wien und Vorarlberg zu jenen drei Bundesländern, in denen die Zahl der im Straßenverkehr Getöteten zurückgegangen ist. Und es verloren auch sieben Menschen weniger als 2022 ihr Leben. Dennoch gibt es nur begrenzt Grund zum Jubeln.
Denn: Man liegt im Land wieder weit über dem niedrigsten Wert von 2020 mit 67 Opfern.
Mehr 30er-Zonen
Eine Entwicklung, die sich auch in der Region niederschlägt: So wurde auch in Wels das "Null-Ziel" nicht erreicht. In der Messestadt starb im Vorjahr ein Mensch – so wie auch 2022. Getötet wurde eine 83-jährige Frau, die auf dem Fahrrad unterwegs gewesen war. "Jeder einzelne Verkehrstote ist einer zuviel", sagt auch der Welser Mobilitätsreferent Stefan Ganzert (SPÖ). "Deshalb setzen wir auch auf Verkehrsberuhigung wie auch 30er-Limit in Siedlungsstraßen." Hinzu kämen bewusstseinsbildende und präventive Maßnahmen. Und wie schaut es mit dem Schutz der schwächsten Verkehrsteilnehmer wie eben Radfahrer aus? "Wir bauen auch heuer weiter unsere Radwege aus, vor allem die Roseggerstraße ist ein großes Projekt. Wir investieren überhaupt laufend in die Infrastruktur für Fußgänger und Radfahrer", sagt Ganzert.
"Wir bauen auch heuer weiter unsere Radwege aus, vor allem die Roseggerstraße ist ein großes Projekt."
Verkehrsstadtrat Stefan Ganzert
Todesursache Rasen & Überholen
Im Bezirk Wels-Land ist die Zahl der Verkehrstoten nach einem deutlichen Rückgang in den Vorjahren wieder gestiegen – von drei auf vier. Drei Motorradfahrer und ein Autolenker ließen ihr Leben; zwei Opfer waren mit 18 und 21 Jahren noch sehr jung. Unfallursachen waren laut VCÖ zweimal Überholen und einmal die Geschwindigkeit. Beim tödlichen Autounfall sei mangelnde Ladungssicherung die Ursache gewesen.
Mehr Handhabe für Gemeinden
Österreichweit ist die Zahl der Verkehrstoten übrigens ebenso gestiegen. Hauptunfallursachen waren laut VCÖ-Experten Christian Gratzer Ablenkung und Unachtsamkeit sowie nicht angepasste Geschwindigkeit. "Wer mit dem Handy am Ohr telefoniert, reagiert so schlecht wie ein Alko-Lenker mit 0,8 Promille", so Gratzer. Es brauche auch mehr Ressourcen für Verkehrsüberwachung durch die Exekutive sowie Handhabe für die Kommunen: "Wenn Gemeinden sehen, dass es eine Temporeduktion für die Verkehrssicherheit braucht, dann sollen sie diese auch einfach umsetzen können", erklärt Gratzer. "Da wünsche ich mir heuer endlich mehr Kompetenzen vom Bund", sagt auch Ganzert.
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