Protestaktion in Wels
Klimakleber sperren die Osttangente

Klimaaktivisten sperren die Welser Osttangente indem sie sich mit Sekundenkleber auf der Fahrbahn fixieren. Die Polizei überwacht die Aktion. | Foto: Letzte Gerneration
  • Klimaaktivisten sperren die Welser Osttangente indem sie sich mit Sekundenkleber auf der Fahrbahn fixieren. Die Polizei überwacht die Aktion.
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Heute Vormittag wurde ein Kreuzungsbereich auf der Welser Osttangente von Klimaaktivisten gesperrt. Die Mitglieder der "Letzten Generation" klebten sich vor dem Fußgängerübergang fest. Die Polizei überwachte die Aktion.

WELS. "Ich kann es einfach nicht mehr mit meinem Gewissen vereinbaren und möchte die Warnung vor der Klimakatastrophe so laut es geht auf die Straße tragen", erklärt Klimaaktivist Max Schoissengeyer seine Motivation. Der 26-Jährige beteiligte sich heute, am 4. September, an der Blockade der Osttangente in Wels. Die Aktivistinnen und Aktivisten klebten sich mit Sekundenkleber vor dem Fußgängerübergang in der Pernau fest – der Verkehr musste von der Polizei gestoppt werden. Die Blockade sei Teil einer bundesweiten Protestaktion, welche laut Schoissengeyer die ganze Woche dauern soll. Die Forderungen sind die Umsetzung des Klimarates durch die Bundesregierung, Tempo 100 auf der Autobahn sowie des Verbot von Öl- und Gasbohrungen im Land.

"Wir sind keine Terroristen"

"Es war sehr sehr ruhig – es wurde nur gehupt und Autos sind zugefahren", zeigt sich Schoissengeyr erleichtert und erklärt: "Ich habe mittlerweile eine dicke Haut bekommen – Beschimpfungen höre ich nicht mehr, denn mein Ziel ist es, vor der Klimakatastrophe zu warnen." Anders hat es die 23-jährige Hanna erlebt, die auf der zweiten Seite der Kreuzung war. Sie war Teil der "Rettungsgasse" – zwei Aktivistinnen die nicht angeklebt sind und bei Notfällen aufstehen können: "Als wir einem Auto, das ins Krankenhaus musste Platz machten, wollte ein schwerer Lkw durchbrechen", erzählt die 23-Jährige, und weiter: "Meine Freundin die angeklebt war, hatte große Angst." Die Polizei, welche die Aktion überwachte habe sich laut Hanna nett und respektvoll verhalten. "Wir machen alles, um niemanden zu gefährden – ich habe alle Rettungsorganisationen vor der Aktion informiert – wir sind keine Terroristen", bekräftigt Schoissengeyer, der aus Angst und Verzweiflung vor der Klimakatastrophe handle.

Kritik von der Welser Politik

Scharfe Kritik kommt von Sicherheitsreferenten Gerhard Kroiß (FPÖ), der kein Verständnis für die Aktion zeigt: „Leider ist die ‚Letzte Generation‘ mit ihren sinnlosen Straßensperren nun auch in Wels angekommen. Vor allem die auf ihr Auto angewiesenen Berufstätigen und Pendler die Leidtragenden solcher Aktionen." Aber auch Stadtrat Thomas Rammerstorfer (Grüne) verurteilt die Blockade: "Die Ziele sind absolut legitim, mit den Methoden erreicht man aber bestenfalls nichts, möglicherweise aber auch das Gegenteil." "Der Zweck heiligt nicht die Mittel", unterstreicht Stadtrat Martin Oberndorfer (ÖVP).

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