Jäger & Polizei geben Tipps
Rund 600 Wildunfälle in der Region Wels

In der Dämmerung, im Wald, bei Feldern sowie beim Verkehrszeichen Wildwechsel sollte man langsamer und aufmerksam fahren.  | Foto:  PantherMedia/Gudella
  • In der Dämmerung, im Wald, bei Feldern sowie beim Verkehrszeichen Wildwechsel sollte man langsamer und aufmerksam fahren.
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Während der Erntezeit kommt es vermehrt zu Wildunfällen. Rund ein Drittel davon wird nicht gemeldet.

WELS, WELS-LAND. Allein 2021 wurden laut VCÖ in ganz Oberösterreich 74 Menschen bei einem Wildunfall verletzt, eine Person kam dabei sogar ums Leben. Weitaus höher ist jedoch die Zahl jener Unfälle, die nicht gemeldet werden: Von rund 600 Kollisionen in Wels und Wels-Land betreffe das circa ein Drittel. „Es tut mir sehr weh, wenn Wildunfälle nicht gemeldet werden. Dadurch wird teilweise großes Tierleid erzeugt“, sagt Bezirksjägermeister Josef Wiesmayr. „Denn, wenn die Läufe gebrochen sind, erleidet das Reh einen qualvollen Tod.“ Und nur, wenn der zuständige Jäger verständigt werde, „kann ein Lebewesen von großen Qualen erlöst werden“.

„Langsam und aufmerksam Fahren“

Besonders gefährlich sei vor allem der Herbst, wegen der Erntezeit: „Die Rehe sind es gewöhnt, den ganzen Sommer auf Feldern und nur wenig im Wald zu sein. Im Herbst wird jetzt abgeerntet“, so Wiesmayr. „Und wenn es Tag wird, dann fehlt ihnen die Deckung.“ Diese Phase dauere bis Anfang November, dann sei die Ernte eingefahren und die Rehe haben sich wieder daran gewöhnt, im Wald Schutz zu suchen. Bis dahin sei es wichtig, die Augen offenzuhalten und nicht nur den Asphalt, sondern auch den Straßenrand auf beiden Seiten zu beobachten. Und vor allem: „Langsamer und sehr aufmerksam fahren. Insbesondere in der Dämmerung, im Wald und bei Feldern – das hilft wesentlich, um Wildunfälle vermeiden zu können“, betont VCÖ-Sprecher Christian Gratzer.

„Unfälle unbedingt melden“

Springt dann aber doch ein Reh auf die Fahrbahn: „Am besten abblenden, weil dann das Wild erstarrt, wenn es in die Scheinwerfer schaut“, sagt Bezirkspolizeikommandant Robert Hasenauer. Zusätzlich empfiehlt er Hupen, Bremsen und das Auto langsam vorbeirollen lassen. „Wenn ein Fahrzeug jedoch zu schnell unterwegs ist, hat der Lenker nur wenig Chancen, die Kollision zu verhindern“, so Wiesmayr. „Es kann immer etwas passieren, es tut ja keiner absichtlich.“ Geschieht ein Unglück, muss der Unfall umgehend gemeldet werden: „Wenn man den Jäger kennt, sollte man sich direkt an diesen wenden“, sagt Hasenauer. „Ansonsten muss die Polizei verständigt werden, die das an die Jägerschaft weiterleitet.“

„Rücksicht nehmen“

Aber nicht nur die Erntezeit treibe das Wild auf die Straße, auch die Freizeitgesellschaft trägt ihren Beitrag dazu bei: „Gewisse Menschen wissen leider nicht, wie sie sich im Wald verhalten müssen. Reiten und Radfahren sind verboten“, so Josef Wiesmayr. Und auch die vorgegebenen Wege dürfen nicht verlassen werden. Ein großes Problem seien auch die freilaufenden Hunde: „Jeder Hund hat einen Instinkt, einen Jagdtrieb. Auch wenn er nichts tut, bringt er eine gewisse Beunruhigung unter die Wildtiere.“ Diese flüchten und verirren sich dabei oft auf die Straße. Eine „Gefährdung sowohl für das Reh als auch für die Autofahrer.“ „Wir sind nicht alleine auf der Welt, es gibt auch noch andere Lebewesen. Die Menschen sollen darauf Rücksicht nehmen“, betont der Bezirksjägermeister.

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