"Giftköder enden meistens tödlich"
Wie man seinen Vierbeiner am besten schützt
Unlängst wurden in Schleißheim erneut Giftköder durch Spaziergänger gefunden. Diese stellen eine große Gefahr für geliebte Vierbeiner dar. Expertinnen und Experten aus der Region geben Tipps, um auf den Ernstfall vorbereitet zu sein.
WELS, WELS-LAND. Wenn der Hund sich vor Krämpfen windet oder Blut aus den Körperöffnungen kommt, dann ist es laut der Tierklinik am Grünbachplatz in Wels beinahe schon zu spät, denn: "Giftköder enden meistens tödlich." Es seien nicht nur Rasierklingen, die in Fleisch oder Wurst gefunden werden, sondern vor allem Rattengift. Dieses führe unbehandelt zum raschen, qualvollen Tod des geliebten Haustieres.
Warnung in Schleißheim
Immer wieder gibt es in der Region Wels und Wels-Land Meldungen über böswillig ausgestreutes Gift. Zuletzt sprach die Gemeinde Schleißheim eine Warnung aus, nachdem Passanten beim Gassi-Gehen im Bereich des Schlosses Dietach Köder gefunden haben sollen.
"Nicht alles fressen lassen"
"Man darf die Hunde nicht alles fressen lassen", appelliert Christine Eder vom Hundesportverein Pernau: "Beim Gassi-Gehen empfehle ich, immer achtsam zu sein und sich nicht vom Handy in der Hand ablenken zu lassen." Für Allesfresser-Hunde würde sich ein spezielles Training anbieten – es gäbe auch entsprechende Lektüren. "Wer beim freien Laufen-Lassen auf Nummer sicher gehen will, kann das Hundemaul durch einen handelsüblichen Netz-Maulkorb schützen." Sie selbst praktiziere das verbale, scharfe "Pfui" bei ihrem Hund.
"Vorsicht besser als Nachsicht"
Dazu rät auch Dominik Schernthaner von Austrian Dogworx: "Frühzeitiges Training mit dem Hund ist wichtig. Man muss ihm verklickern, dass nicht alles gefressen werden darf – er weiß ja von selbst nicht, dass es gefährlich ist." Für den Trainer fällt dies unter Gehorsam, der lebensrettend sein kann. Er selbst habe mit Kunden und deren Hunden so etwas erfolgreich trainiert.
"Sofort zum Tierarzt"
"Zeigt ein Tier, egal ob Hund oder Katze, Vergiftungserscheinungen, so sollte es sofort zum Tierarzt gebracht werden, rät die Tierklinik und erklärt: "Wir können dann eine Injektion verabreichen, die zum Erbrechen des Giftes führt." Hier zähle jede Sekunde. Symptome seien beispielsweise das Ausscheiden von Blut, Krämpfe, Muskelschwäche oder Koma.
Es drohen hohe Strafen
"Das Auslegen von Giftködern sowie das absichtliche Vergiften von Tieren ist eine Straftat und wird geahndet", so Bezirkspolizeikommandant Robert Hasenauer. Es handle sich meist um Tierhasser oder Menschen, die sich durch das Bellen von Hunden gestört fühlen. Aber: "Gott sei Dank gibt es mehr Tierfreunde."
Was tun bei Giftköderfund?
Wird irgendwo ein Giftköder gefunden oder besteht der Verdacht eines Vergiftungsversuches, kann jederzeit auch die Tierhilfe Gusental alarmiert werden. Diese kontrolliert den Fund, schaltet eine Meldung und erstattet Anzeige: Sie ist unter der Telefonnummer: 0677/62786690 erreichbar.
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