Landwirtschaft & Klimawandel
„Wir müssen aktiv etwas unternehmen“

Gerade Getreide wie Weizen leidet unter den heißen Hitzetagen. Diese können Auswirkungen auf den Ertrag haben.  | Foto: McMinzel/Panthermedia
  • Gerade Getreide wie Weizen leidet unter den heißen Hitzetagen. Diese können Auswirkungen auf den Ertrag haben.
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Steigende Temperaturen und Wetterextreme sind eine Herausforderung für die Landwirte der Region.

WELS-LAND. Der Klimawandel schreitet immer weiter voran. Das zeigt auch der Bericht der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG): Der heurige Herbst sei „der wärmste seit Messgeschichte“ gewesen – ein Grad über dem Durchschnitt im Tiefland und 1,2 Grad auf den Bergen. Und der November sei ebenfalls „deutlich zu mild verlaufen“. „Die Temperaturrekorde beweisen einmal mehr, dass die seit Jahrzehnten ausgesprochenen Warnungen der Klimaforschung berechtigt waren und immer noch sind“, äußert sich dazu Klimalandesrat Stefan Kaineder (Grüne). Stark betroffen ist vor allem die Landwirtschaft: „Natürlich spüren wir die Auswirkungen des Klimawandels“, sagt Leopold Keferböck, Obmann der Bezirksbauernkammer Wels. „Aber wir nehmen die Herausforderung an.“

Sommergetreide wird weniger

So sehen sich die Landwirte unter anderem mit Trockenperioden und Wetterextremen wie Starkregen und Hagel konfrontiert. Unter Ersterem leide gerade das Getreide, speziell der Weizen: „Extreme Hitzetage wirken sich hier ertragsmäßig aus“, so Keferböck. „Wobei man aber auch sagen muss, dass die Wasserversorgung bei uns im Zentralraum heuer noch gut funktioniert hat.“ Trotz allem werde das Sommergetreide zukünftig immer weniger und somit vermehrt auf Winterkulturen gesetzt – diese können die Feuchtigkeit in den kalten Monaten besser aufnehmen.

Unkraut gedeiht besser

Zusätzlich von der Trockenheit betroffen sei laut Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger (ÖVP) die heimische Fichte: „Diese wird sich nur noch in einigen Regionen halten.“ Wegen der milden Winter gebe es weiters auch mehr Schädlinge. Und bestimmtes Unkraut gedeihe leichter aufgrund der Hitze: „Ambrosia, Sandpappeln sowie auch der Stechapfel wurden zum Beispiel durch den internationalen Verkehr zu uns eingeschleppt“, so Franz Kastenhuber, Landwirt aus Bad Wimsbach und Lehrer im Agrarbildungszentrum Lambach. „Und das ist halt auch eine große Gefahr.“

„Neue Pflanzenkulturen“

Für viele Probleme gibt es aber Lösungen: „Man darf nicht den Kopf in den Sand stecken und jammern“, betont der Landwirt aus Bad Wimsbach. „Alles im Leben ist Veränderung, darauf muss man sich einstellen. Wir müssen forschen, Strategien entwickeln und aktiv etwas dagegen tun.“ Und es gebe durchaus auch positive Aspekte der wärmeren Temperaturen. Gerade „Kulturen, die viel Sonnenlicht benötigen“, würden davon wiederum profitieren. Dazu zählten unter anderem Mais, Soja sowie auch die Zuckerrübe. „Mais kommt aus einer Gegend, wo es sehr heiß ist, der hält sogar 35 Grad aus“, erzählt Kastenhuber. „Es werden aber auch neue Pflanzenkulturen hinzukommen, die bei uns bis jetzt kaum, bis gar nicht vorzufinden waren“, ergänzt Langer-Weninger. Um dafür und auch für die Zukunft gut gewappnet zu sein, brauche es vor allem Unterstützung von allen Seiten: „Wir müssen wieder bereit sein, in die Forschung Landwirtschaft zu investieren“, so Kastenhuber. „Damit wir bereit sind. Außerdem bekommen wir dann wieder mehr junge Leute, die das Thema auch in Zukunft interessiert.“

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