Verkehrsdebatte
Grünes "Versprechen" für Natters ärgert Mutters

Der Mutterer Bürgermeister Hansjörg Peer ist verärgert und verweist auf rechtsgültige Bescheide. | Foto: Hassl
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  • Der Mutterer Bürgermeister Hansjörg Peer ist verärgert und verweist auf rechtsgültige Bescheide.
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Über die Protestaktion der Anrainer im Oberdorf in Natters wurde ausführlich berichtet. Jetzt gibt es eine neue Entwicklung, die in Mutters für große Empörung sorgt.

Laut einem Medienbericht bringt sich nämlich LHStv. Ingrid Felipe von den Grünen in die intensive Debatte ein. Laut diesem Bericht hat Felipe die zuständigen Stellen der Bezirkshauptmannschaft "beauftragt", den – rechtsgültigen – Bescheid und somit die Verordnung für diese Umfahrung "nachzuschärfen" und ein Ermittlungsverfahren einzuleiten., das bis kommenden Mittwoch läuft.

Die "Straßenprotestaktion" der Anrainer im Natterer Oberdorf sorgte für Aufsehen. | Foto: Hassl
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Grünes Versprechen

Ingrid Felipe geht gleich einen Schritt weiter und gibt laut Medienbericht sogar ein "Versprechen" ab. Demnach soll auf der Umfahrungsstrecke Hinterwinkelweg, der durch das Oberdorf ins Zentrum von Natters führt, "mit einem generellen Fahrverbot für alle Kraftfahrzeuge, mit Ausnahme derer, die ein Fahrtziel in Natters oder Mutters haben, der Verkehrsbelastung entgegengewirkt werden."

"Unaktzeptabel"

Diese Einmischung seitens der Grün-Politikerin sorgt in Mutters für helle Empörung, so Bürgermeister Hansjörg Peer. "Frau Felipe hat sich leider nicht die Mühe gemacht, auch nur ein einziges Mal bei uns nachzufragen und unseren Standpunkt zu erfahren. Das zeigt sehr deutlich, aus welcher politischen Ecke diese ganze Inszenierung forciert wird. Wir haben viel Geld in die Hand genommen, um für die Dauer der unbedingt notwendigen Sanierung der Dorfstraße entlang der L304 eine tragbare Lösung gemeinsam mit der Nachbargemeinde zu finden." Würde diese "grüne Ziel- und Quellverkehr-Regelung" kommen, gäbe es nur ein Wort: "Unaktzeptabel!"
Hansjörg Peer: "Für die Dauer der Sanierung in Mutters ist die einzig sinnvolle Lösung, dass nicht nur jene, die in Natters zu tun haben, sondern auch Pendler aus unserem Dorf nicht über Götzens nach Innsbruck fahren müssen, sondern den Hinterwinkelweg benützen können. Wenn jetzt nur jene fahren dürfen, die in Natters einkaufen wollen, ist das nicht zielführend."

Gleiches Recht für alle

Der Ortschef spricht weiter Klartext : "Wenn diesem grünen Ansinnen entsprochen wird, fordern wir nach Abschluss der Bauarbeiten gleiches Recht für alle. Dann werden wir in Mutters auch Blockaden inszenieren, um gegen den Verkehr, mit dem wir seit Jahrzehnten leben, zu protestieren. Außerdem frage ich mich, wie das kontrolliert werden soll – den schwarzen Peter hat dann wahrscheinlich wieder die Polizei. Ich gehe davon aus, dass die Verkehrsexperten der BH auf die rechtsgültigen Verordnungen verweisen – alles andere wäre für uns unverständlich!"
Auch sein Natterer Amtskollege Marco Untermarzoner zeigt sich von dieser grünen Intiative wenig begeistert, kommentiert aber noch zurückhaltend: "Ich werde diese Causa nicht in den Medien besprechen, sondern dort, wo eine Lösung gefunden werden muss, nämlich im Gemeinderat mit allen vertretenen Fraktionen!"

Meinung: Grüne Versprechen und die Folgen

Die Diskussion rund um die Umleitung Hinterwinkelweg in Natters zieht weite Kreise und dringt sogar bis in die grüne Chefetage vor. So will jetzt Ingrid Felipe – auf Zuruf – die Verkehrsexperten der Bezirkshauptmannschaft degradieren und in dieser Sache persönlich "nachschärfen". Das Ermittlungsverfahren, das sie dort "in Auftrag" gegeben hat, liegt längst vor und es wurde von den Experten und den Gemeindeführungen nicht am Gasthaustisch ausgeschnapst. Wenn diese "Nachschärfungen" tatsächlich Früchte tragen sollten, dann wird sich die grüne LH-Stellvertreterin auf viele gewetzte Messer einstellen müssen. In diesem Fall werden in Götzens, Birgitz, Axams und auch in Völs und Kematen – also dort, wo bedeutend mehr Anrainer seit Jahrzehnten mit dem Durchzugsverkehr leben – umgehend Straßenblockaden und Proteste unter dem Motto "Gleiches Recht für alle" stattfinden. Fazit: Es ist eine perfekte Erklärung des Begriffs "politisches Kleingeld", welches in diesem Fall im grünen Börserl klimpert!

Lesen Sie dazu auch diesen aktuellen Bericht über die Fahrverbote in der Reisezeit

In der Sommerreisezeit gibt es wieder Fahrverbote

www.meinbezirk.at/westliches-mittelgebirge

Der Mutterer Bürgermeister Hansjörg Peer ist verärgert und verweist auf rechtsgültige Bescheide. | Foto: Hassl
Die "Straßenprotestaktion" der Anrainer im Natterer Oberdorf sorgte für Aufsehen. | Foto: Hassl
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