Vandalenakt
Illegale Grabungen in der Siedlung auf der Hohen Birga

Die Polizei auf der Hohen Birga: Erhebungen hinsichtlich der illegalen Ausgrabungen wurden durchgeführt. | Foto: F. Müller
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Im Zuge illegaler Grabungsaktivitäten kam es Ende September zu Zerstörungen an einem über 2.000 Jahre alten rekonstruierten Gebäude im archäologischen Freigelände auf der „Hohen Birga“ in Birgitz.

BIRGITZ. Auf der „Hohe Birga“ befand sich vor über 2.000 Jahren eine der bedeutendsten eisenzeitlichen Siedlungen in Tirol. An dem bekannten Fundplatz werden seit vielen Jahren durch die Universität Innsbruck in enger Kooperation mit dem lokalen Verein Archäotop Hohe Birga und der Gemeinde Birgitz archäologische Forschungen durchgeführt. Dabei konnte eine Reihe von Gebäuden vollständig freigelegt werden, die charakteristische Gänge aus qualitätvoll errichteten Trockenmauern aus großen Steinen aufwiesen.

Bisher problemlos

Bei zweien dieser Gebäude wurden die Mauern konserviert, die hölzernen Inneneinbauten teilweise rekonstruiert und mit einer modernen Überdachung versehen. Als archäologisches Freigelände ist der Hügel seitdem Interessierten zugänglich. Mehrere hundert Besucherinnen und Besucher besichtigen jährlich die Hohe Birga und das zugehörige Rätermuseum in Birgitz und nie kam es in dieser Zeit bislang zu größeren Problemen.

Massive Schäden

Ende September wurden jedoch offensichtlich durch unbefugte illegale Ausgrabungen durchgeführt. Grabungsleiter Florian Müller vom Institut für Archäologien der Universität Innsbruck beschreibt die Schäden: "Dabei wurden schwere Schäden am historischen Mauerwerk des sogenannten Hauses X verursacht. Große Steine wurden aus dem Verband der über 2.000 Jahre alten Mauern herausgebrochen und in den Gang gestürzt. Zudem wurden im Inneren des Gebäudes gezielt Löcher in den Lehmfußboden gegraben, wohl mit dem Ziel Metallfunde zu bergen."

Vandalen auf der Hohen Birga - hier handelt es sich um keine Kavaliersdelikte, sondern um strafbare Handlungen. | Foto: F. Müller
  • Vandalen auf der Hohen Birga - hier handelt es sich um keine Kavaliersdelikte, sondern um strafbare Handlungen.
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Kein Kavaliersdelikt

Illegale archäologische Grabungsaktivitäten sind kein Kavaliersdelikt, sondern gemäß österreichischem Denkmalschutzgesetz strafbar, insbesondere wenn diese - wie im Fall der „Hohen Birga“ - noch dazu in einem unter Denkmalschutz stehenden Gebiet stattfinden, wo zudem noch laufende Forschungen durchgeführt werden.

Polizei vor Ort

Die durch die illegalen Grabungsaktivitäten verursachten Schäden wurden daher durch die Gemeinde und den Verein Archäotop Hohe Birga bei der Polizeiinspektion Axams zur Anzeige gebracht. Beamte führten kürzlich in Anwesenheit von Archäologen der Universität Erhebungen vor Ort durch. Nachbarn konnten zudem Hinweise auf unbefugte Personen geben, die mit Metalldetektoren im Bereich der „Hohen Birga“ gesehen wurden. Das sogenannte Haus X musste vorerst abgesperrt werden bis die aufwendigen und auch kostenintensiven Restaurierungsarbeiten zur Beseitigung der Schäden abgeschlossen sind.

Zeugenaufruf

Beobachtungen oder Wahrnehmungen können unter der Telefonnummer 059133/7111 an die Polizeiinspektion Axams gerichtet werden.

Weitere Infos über die Hohe Birga finden Sie auf unserer THEMENSEITE auf www.meinbezirk.at
Weitere Berichte aus der Region: www.meinbezirk.at/westliches-mittelgebirge

Die Polizei auf der Hohen Birga: Erhebungen hinsichtlich der illegalen Ausgrabungen wurden durchgeführt. | Foto: F. Müller
Kaum zu glauben, aber Realität: Aus der über 2.000 Jahre alten Mauer  wurden Steine herausgebrochen. | Foto: F. MÜller
Vandalen auf der Hohen Birga - hier handelt es sich um keine Kavaliersdelikte, sondern um strafbare Handlungen. | Foto: F. Müller
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