Optische Täuschung bei Götzner "Saile"-Sicht

Werner Singer hat das Bergpanorama von Götzens aus fotografiert und die Bergspitzen exakt benannt. | Foto: Werner Singer
  • Werner Singer hat das Bergpanorama von Götzens aus fotografiert und die Bergspitzen exakt benannt.
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Der Götzner Alt-Bgm. Werner Singer ist seit Jahrzehnten bekennender Bergfreund und gilt auch als Spezialist, wenn es um die "Saile" (Nockspitze) geht. Wer das Bergpanorama von Götzens aus betrachtet, unterliegt einer optischen Täuschung, so der Experte: "Von Götzens gesehen entsteht der Eindruck, das der Vorgipfel der Saile der höchste Punkt sei – oft wird er auch für den Gipfel der Saile gehalten. In Wirklichkeit ist dieser Vorgipfel, auf dem ebenfalls ein Kreuz steht, um über 24 Meter niedriger als der tatsächliche Saile-Gipfel."

Höchster Punkt

Auf dem höchsten Punkt der Saile (2403,66 m) steht erst seit August 1974 ein Gipfelkreuz, weiß Werner Singer: "In einer historischen Karte aus dem Jahre 1765 von Peter Anich ist der Name 'Saile' erstmals auf einer Landkarte zu finden. Man entdeckt kaum historische Landkarten, wo nur der Name 'Nockspitze' steht. Der alte Name 'Saile' – manchmal mit der Bezeichnung 'Nockspitze' in Klammer – scheint auch in den gängigen Karten auf. Die Aussage, der Vorgipfel sei die Nockspitze und der höchste Punkt sei die Saile, ist nicht richtig. Erst fast 100 Jahr nach der ersten Erwähnung 1765, im Jahr 1864, scheint vereinzelt der zweite Namen 'Nockspitze' auf. Von der älteren Bevölkerung von Götzens wird der höchste Punkt der Gemeinde seit jeher 'Saile' genannt, genauso wie es für die Bevölkerung von Telfes – deren Gemeindegebiet reicht ebenfalls bis zum Gipfel – heute noch selbstverständlich ist." In Telfes kennt man noch zusätzlich unterhalb der "Saile" die Flurnamen „Sailenieder, Sailboden, Soalseite“ (dies ist auch in gängigen Landkarten dokumentiert) – niemand spricht z.B. von „Nockspitznieder“.

Klarer Fall: "Saile"

Für Werner Singer ist die Sache klar: "Ich habe über 50 alte und auch neuere Karten sowie alte Urkunden durchforstet, um der Wahrheit auf dem Grund zu gehen. Deshalb werde ich auf Grund dieser Recherchen den Götzner Hausberg auch in Zukunft 'Saile' nennen."

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