Arbeitseinsatz
Vom Wasserrohrbruch zur Birgitzer Mega-Großbaustelle

Auf diesen und den folgenden Bildern wird deutlich, dass es sich um mehr als nur einen "normalen Wasserrohrbruch" gehandelt hat. | Foto: Gemeinde Birgitz
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Die Baustelle „Wasserversorgung Kristenhöfe“ hört sich wenig spektakulär an – dahinter steckt aber wesentlich mehr.

BIRGITZ. Es handelt sich um eine Causa, die in der Geschichte der Gemeinde Birgitz und auch in jener von Bürgermeister Markus Haid einen besonderen Platz einnehmen wird. Im Spätherbst des Vorjahres ging an einem Freitagnachmittag im Gemeindeamt die Meldung ein, dass im Ortsteil Kristenhöfe kein Trinkwasser mehr rinnen würde.

Nachschau

Nach sofortiger Nachschau durch den Wassermeister und den Bürgermeister wurde schnell klar, dass im Bereich der Versorgungsleitung im Bereich Talsohle Nasses Tal ein Rohrbruch die Versorgung, vermutlich ausgelöst durch eine Hangsetzung, unterbrochen hat. Die üblichen Maßnahen wurden unverzüglich eingeleitet. Sofort herbeigerufene Spezialisten der IKB konnten den Schaden ziemlich genau lokalisieren, parallel dazu wurden sofort Bagger und Material, wie bei einem Rohrbruch im Ortsnetz üblich, bereitgestellt.

Dann ging's los

Schon bald kristallisierte sich heraus, dass es hier um mehr gehen könnte als nur um einen "normalen Rohrbruch". Bgm. Markus Haid: "Nach fünf Stunden Baggerarbeit und einer Grabentiefe von über sechs Metern mussten die Grabungsarbeiten aufgrund der Gefahr von Hangrutschungen eingestellt werden. Es stellte sich heraus, dass die Wasserleitung  im Nahbereich des Axamer Baches gebrochen und rund acht Meter überdeckt war. Über Jahrzehnte wurde die Leitung mehrfach durch Wegbau und Geländeveränderungen derart mit Material überlagert."

Spezialgeröte waren erforderlich, um die Arbeiten in rund zwei Monaten bewältigen zu können. | Foto: Gemeinde Birgitz
  • Spezialgeröte waren erforderlich, um die Arbeiten in rund zwei Monaten bewältigen zu können.
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Wasserversorgung

Um die notwendigste Wasserversorgung aufrecht zu halten bzw. zu gewährleisten, wurden für den landwirtschaftliche Betrieb seitens der Feuerwehr Birgitz große Trinkwasserbehälter befüllt und für die Bevölkerung Trinkwasserflaschen aus dem Katastrophenlager bereitgestellt. In Zusammenarbeit mit der Gemeinde Axams musste in weiterer Folge ein Trinkwasserprovisorium errichtet werden.

Spezialgeräte im Einsatz

Gleichzeitig wurde um alle behördlichen Genehmigungen angesucht, um eine neue moderne Trinkwasserversorgungsleitung ausgehend vom Nassen Tal bis in den Weiler Kristenhöfe zu verlegen. Bgm. Markus Haid nennt beeindruckende Zahlen: "Es galt, Rohrleitungen von 150 Meter Länge und über Höhenstufen von 60 Metern mit teilweise über 50% Gefälle mit Spezialgeräten und unter Aufsicht von Tiefbauexperten zu verlegen. Um die Querung unter dem Axamer Bach durchzuführen, musste dieser kurzzeitig verrohrt und die neue Transportleitung zwei Meter unter dem Axamer Bach verlegt werden."

Die Spezialisten von mehreren Firmen standen vor großen Herausforderungen. | Foto: Gemeinde Birgitz
  • Die Spezialisten von mehreren Firmen standen vor großen Herausforderungen.
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Immense Kosten

Aus einem "Rohrbruch-Kurzeinsatz" wurde eine zwei Monate andauernde Mega-Großbaustelle. Die Verfügbarkeit von Tiefbauexperten, Schreitbaggerfahrern und weiteren Profis sowie von Spezialmaterial und vieles andere mehr war eine riesige Herausforderung. "Dies alles unter dem Gesichtspunkt, dass eine derartige Großbaustelle natürlich nirgends budgetär kalkuliert war," so Bgm. Markus Haid. "Die Gesamtkosten beliefen sich auf rund 200.000 Euro. Ich möchte mich an dieser Stelle beim Land Tirol, der Gemeinde Axams, den Wassermeistern der Gemeinde Birgitz und Axams, der Firma Fröschl Spezialtiefbau, der Firma Erdbau Schulz, der Firma Transporte Singer und der Innsbrucker Kommunalbetriebe AG herzlich bedanken. Durch den gemeinsamen Einsatz aller Kräfte ist es gelungen,  die neue Wasserversorgungsleitung in Betrieb zu nehmen."

Weitere Berichte aus der Region: www.meinbezirkat/westliches-mittelgebirge

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