Bgm. Peer: „Wer weiß, was Natters im Schilde führt?“

Bgm. Hansjörg Peer findet für die Planvorlagen aus Natters ...
2Bilder
  • Bgm. Hansjörg Peer findet für die Planvorlagen aus Natters ...
  • hochgeladen von Manfred Hassl

In den beiden jüngsten Ausgaben wurde über das angedachte „soziale Kompetenzzentrum“ in Natters berichtet. Die Gemeinde Mutters soll dabei ein Partner werden – dass es derzeit allerdings noch Spannungen zwischen den Nachbarn gibt, bestätigt Bgm. Hansjörg Peer im Interview!

BB: Wie steht die Gemeinde Mutters zu diesem Projekt?
Peer:
Die Gemeinde Mutters ist schon seit vielen Jahren bestrebt, ein Altenwohn- und Pflegeheim zu errichten. Seit meinem Antritt als Bürgermeister habe ich diese Sache intensiviert und auch die Möglichkeit mit unserem Partner Götzens geprüft. Dort wurden wir mit offenen Armen empfangen. Die Verbandssituation, in welcher sich die Gemeinde Mutters befindet, sieht aber vor, dass wir zuerst alles Mögliche mit der Nachbargemeinde Natters ausloten. Für uns zählt auf jeden Fall, eine Lösung für unsere älteren und pflegebedürftigen Mitmenschen zu finden und das sofort!

BB: Ist eine Realisierung in der von Natters angesprochenen Form aus Mutterer Sicht überhaupt möglich?
Peer:
Dazu halte ich fest, dass die Idee des Generationenhauses nicht am Mist des Natterer Bürgermeisters, seines Stellvertreters oder sonst wem gewachsen ist, sondern ein konstruktives und zielorientiertes Miteinander im gemeinsamen Verband dafür verantwortlich ist. Wir hatten ja z.B. im letzten Jahr die Ferienbetreuung der Mutterer und Natterer Kinder gemeinsam bewerkstelligt und werden dies auch in den kommenden Sommerferien so handhaben. Das macht absolut Sinn.

BB: Das ist schön – aber wie sieht es jetzt beim im Raum stehenden Projekt aus?
Peer:
Wir haben uns im Verbandsausschuss klar und deutlich definiert und sind von der Idee des gemeinsamen Heimes, welches künftig Platz für alle Generationen bieten sollte, überzeugt. Mutters hat seine Hausaufgaben gemacht und bereits am 17. Februar 2011 einen einstimmigen GR-Beschluss gefasst ...

BB: ... in dem was festgelegt wurde?
Peer:
... dass wir 2.000 bis 2.200 m2 für die Errichtung des Heimes zu einem Preis von max. € 200,- je m2 ankaufen werden. Da haben wir uns weit hinausgelehnt und auch signalisiert, dass uns der Standort etwas wert ist. In einer Verbandsversammlung – noch unter Bgm. Falschlunger – wurde fixiert, dass die Gemeinde Mutters am „Hinteranger“ max. € 110,- bis € 130,- je m2 bezahlen wird.

BB: Mit Verlaub – das klingt alles eher nach größeren Spannungen als nach konstruktiver Zusammenarbeit?
Peer:
Was heißt Spannungen? jeder hat halt seinen Stil. Wenn man vor zwei Wochen dem Bezirksblatt entnehmen konnte, was die Gemeinde Natters alles so zu bauen gedenkt, Mutters aber mit keinem Wort erwähnt wird, jedoch von allem für das Generationenhaus Notwendige die Hälfte zu zahlen bereit ist, so darf man als Gemeinde Mutters die Türen zu Alternativen nicht zuschlagen. Wer sagt uns, was die Gemeindeführung in Natters wirklich im Schilde führt?

BB: Sie hegen einen Verdacht?
Peer:
Vielleicht haben sie ja eine andere Braut mit besserer Mitgift an der Angel. Für uns gibt es keine Transparenz, da wir mit Informationen aus Natters ausgehungert werden. Wir werden die Türen zu Götzens auf keinen Fall zuschlagen. Der Altersheimverband Axams, Birgitz & Grinzens sowie der Sozialsprengel westliches Mittelgebirge müssen aus unserer Sicht so oder so eine zentrale Rolle im Gesamtgefüge der Versorgung unserer älteren Mitbürger der Region spielen.

BB: Themenwechsel: Wie ist der Mutterer Standpunkt zur nicht realisierbaren Skigebietsfusion?
Peer:
Die Gemeinde Mutters hat sich in der Diskussion immer als Befürworter dieser Verbindung ausgesprochen und wird dies auch in Zukunft tun. Es kann uns aber niemand böse sein, dass wir so kurz vor der Umsetzung des Zusammenschlusses Mutters/Götzens – Axamer Lizum einen vorgezogenen Status forderten, zumal dies für die Wirtschaftlichkeit der Muttereralmbahnen eine wesentliche Rolle spielt und der Fokus seit dem Startschuss des Liftbaues immer dorthin ausgerichtet war.

BB: Welche anderen Ziele verfolgt Mutters in diesem Jahr?
Peer:
Das Freizeitzentrum Mutters wird innert eines Jahres komplett saniert und äußerst attraktiv ausgestattet. Ein Trinkwasserkraftwerk zur Stromgewinnung für den Jahresbedarf von ca. 600 Personen wird erbaut. Die Straßenbeleuchtung im gesamten Ortsgebiet wird erneuert. Beim Musikpavillon wird eine WC-Anlage errichtet, ein Feuerwehrauto wurde angeschafft, der Hochbehälter Kreith wird generalsaniert, eine Kindergarten-, Schulkinder- und Studentenförderung ins Leben gerufen und der „Solartausender“ soll zur Nutzung von alternativen Energiequellen anreizen. Neben vielem anderen mehr ist für mich eine Sensation, was sich im Bereich Birchfeld bei der Errichtung der 16 Einfamilienhäuser und der 20 Passivhauswohnungen abspielt: Es gleicht dort einem emsigen Ameisenhaufen.

Bgm. Hansjörg Peer findet für die Planvorlagen aus Natters ...
... kritische Worte und fordert mehr – sichtbare – Zusammenarbeit ein!
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

1 Kommentar

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.