Erwins grüner Daumen

Angesagt: (BIO)Tulpenkavaliere am Valentinstag

Vorweg: (BIO)Tulpen werden im Blumenpark Seidemann in Kematen/Völs nur zum Valentinstag angeboten. In BIO-Qualität werden sie sehr schonend produziert und sind auch ein Spur haltbarer.

Die Herkunft der Tulpe wird in Persien vermutet, bewiesen ist dies jedoch nicht 100%ig.
1554 wurde sie durch den flämischen Geschäftsmann Busbecq nach Belgien, später durch einen „botanischen Zufall“ nach Holland gebracht, weil ein holländischer Botaniker aus Religionsgründen auf der Flucht war.  Tulpenzwiebel waren bis zum Börsenkrach hochspekulativ. So zahlte man für Sorten des Züchters Lefeber bis zu 20.000 Hollandgulden (ca. 10000 €). Im berühmten Tulpenmuseum „De zwarte Tulp“ in Lisse erfährt man alles über die Tulpengeschichte.

Kriterien

* Wuchs: Die Pflanze entspringt einer Zwiebel, welche mit einer braunen Haut überzogen ist. Die niedrigsten Sorten werden sieben, die höchsten bis zu 90cm hoch.

* Blüte: Die Blüte ist sehr vielfältig, meist glockenförmig, aber auch gefüllt blühend bis hin zur Trichterform. Die Blütezeit in der Natur ist von März bis hin zu Anfang Juni in 100en Farben, auch mehrfärbige Tulpen sind möglich. Im Gewächshaus können sie durch eine bestimmte Temperaturstrategie schon ab Weihnachten zur Blüte gebracht werden.

* Pflanzung: Die Zwiebel sollte ist im September/Oktober und zwar 2-3 mal so tief wie der Durchmesser der Zwiebel, also zwischen 12 und 25 cm tief gepflanzt werden.

* Der Standort ... sollte sonnig bis halbschattig sein. Die meisten Tulpensorten sind absolut winterhart.

Die Erde

Die Erde sollte durchlässig bis leicht sandig sein, weiß BIO-Meistergärtner Erwin Seidemann:
 "Lehmige, nährstoffbesetzte Gartenböden mit leichtem Sandanteil sind sehr positiv. Stauende Nässe soll ebenso vermieden werden wie Bodentrockenheit. Am besten sind Vorratsversorgungen mit organischen Volldüngern, die nicht sehr stark sind, aber dafür lang anhaltend wirken. Zu hehe Salzwerte z. B. durch hohe Kompostgaben sind negativ."

Pflegetipps

Am besten gräbt man die eingezogene Zwiebel (Laub wird im Juni/Juli gel) im Hochsommer aus, trocknet sie im Keller und pflanzt sie im Herbst wieder ein. So kann man sicher sein, dass sich nicht unzählige kleine Brutzwiebelchen nachgebildet haben und mit Sicherheit eine Blüte in der Zwiebel ist. Die Aufbewahrung im Sommer sollte am besten im luftigen Keller bei etwa 8-10 °C erfolgen.

Verwendung

Erwin Seidemann weiß natürlich noch mehr über die Tulpe: "Sie ist bestens als frühblühende Beetpflanze verwendbar, zwischen Sommerstauden und Rosen, aber auch am Beetrand und vor allem als Schnittblume. Als Schnittblume darf die Tulpe nur mit 3-5 cm Wasser eingefrischt werden, weil sie sonst erstens in der Vase verschleimt und keine Porenöffnungen am Stängel erfolgen. Zweitens wächst sie zu stark - obwohl das momentan trotzdem ein wenig modern ist. Die Ernte der Schnittblume erfolgt morgens bei Farbzeigung. Anschließend sollte sie kühl gelagert werden. Bei nicht zu warmen Zimmertemperaturen und entsprechender Frischwasserzufuhr kann die Tulpe 10-14 Tage in der Vase halten. Wenn man sie auch noch gelegentlich kühl stellt, wird man viel Freude an den schönen Blumen haben.

Weitere Infos: www.blumenpark.at
Weitere Berichte: www.meinbezirk.at/westliches-mittelgebirge