Frauenpower
Ein Kollektiv für die Kunsthalle

- Das Kuratorinnenkollektiv WHW: Nataša Ilić, Ivet Ćurlin, Sabina Sabolović (v.l.n.r.).
- Foto: Foto: Damir Žižić
- hochgeladen von Barbara Schuster
Ab Juni hat die Kunsthalle Wien eine neue künstlerische Leitung: Das Kollektiv WHW aus Zagreb.
WIEDEN. Lange war unklar, wer die Nachfolge von Nicolaus Schafhausen als Direktor der Kunsthalle Wien antreten würde. Schafhausen, dessen Vertrag erst 2022 ausgelaufen wäre, verlässt die Kunsthalle auf eigenen Wunsch bereits Ende des Monats.
Vergangene Woche lüftete Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) nun das Geheimnis. Ein Kollektiv aus drei Frauen übernimmt die künstlerische Leitung.
"What, How & for Whom" (WHW) wurde 1999 von vier Frauen gegründet. Drei von ihnen, Ivet Ćurlin, Nataša Ilić und Sabina Sabolović, folgen nun auf Schafhausen. Das vierte Mitglied, Ana Dević, wird konzeptionell eingebunden sein, aber weiterhin in Zagreb die seit 15 Jahren bestehende Nova Galerija leiten.
Einstimmige Entscheidung
Insgesamt waren 83 Bewerbungen im Zuge der internationalen Ausschreibung eingegangen. Mehr als die Hälfte von Frauen, auch zwölf Teams haben sich beworben. Zwei Drittel der Einreichungen kamen zudem aus dem Ausland.
Die Jury rund um Dirk Snauwaert (Wiels, Brüssel), Kathrin Rhomberg (Kunstsammlung Erste Stiftung), Hannah Lessing (Generalsekretärin Nationalfonds) und Norbert Kettner (Wien Tourismus) sowie Sonja Huber und Irina Nalis-Neuner (MA 7, Kulturabteilung) engten die Auswahl ein. Acht Bewerber standen letztlich auf der Liste, WHW setzte sich durch.
„Die Entscheidung war eindeutig und einstimmig“, erklärte Kaup-Hasler bei der Bekanntgabe. „Ich freue mich, mit WHW gleich dreimal Know-how für die Kunsthalle zu bekommen“, so die Stadträtin weiter.
Raum für alle
Zu einem konkreten Programm wollte sich WHW noch nicht äußern. Wert legt das Kollektiv darauf, „die Institution als Treffpunkt zu nutzen, wo unterschiedliche Meinungen über die Kunst und die Zukunft der Gesellschaft diskutiert werden“. Neben klassischen Ausstellungen sollen auch vermehrt Kooperationen mit internationalen Künstlern stattfinden.
Das Angebot solle zudem nicht auf Fachpublikum und die gehobene Klasse ausgerichtet sein, sondern sich an alle richten. In den nächsten Monaten will das Kollektiv aber zuerst "das Haus und seine Funktion genauer kennenlernen", so Nataša Ilić.
International vernetzt
Erfahrung hat das Trio jedenfalls genug. So kuratierte das Kollektiv bereits in London, Antwerpen, Prag und New York. Auch der Erfolg der 11. Istanbul Biennale 2009 ist den Frauen zu verdanken.
In Österreich hat WHW für die Kunsthalle Exnergasse sowie die Wiener Festwochen gearbeitet. Mit Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler gab es bereits eine Zusammenarbeit beim Steirischen Herbst 2011.
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